
Mein Simmering
Der 120 Jahre alte Wiener Bezirk wird in dieser unterhaltsamen Filmdokumentation in Form von Kindheitserinnerungen und Anekdoten, persönlichen Geschichten von bekannten, ja legendären Simmeringern präsentiert: August Starek, der seine ersten Fußballschuhe beim 1. Simmeringer SC zerriss und in Folge bei Rapid, darauffolgend in Nürnberg und bei Bayern München jedes Jahr Meister wurde, Herbert Prohaska, den es von der Simmeringer „Hasenleiten“ nach Mailand und Rom zog, sind Teil einer prominenten Tischrunde, die vom Stepptänzer, Sänger und Entertainer Michael Seida und dem zweifachen Österreichischen Staatsmeister im Speedway, Franz Leitner, komplettiert wird.
In der 2012 entstandenen Folge von „Mein Bezirk“ versammelt Regisseur Chico Klein erneut eine faszinierende Runde von Persönlichkeiten, die anlässlich des 70. Geburtstags von Herbert Prohaska am 8. August ausgestrahlt wird. Gemeinsam lassen sie die Vergangenheit aufleben und zeichnen ein lebendiges Bild des kulturellen und sportlichen Erbes Simmerings.

Michael Seida, dessen Wahlspruch „vom Gemeindebau auf die Bühne der Wiener Stadthalle“ lautet, führt uns an Simmerings Orte und Plätze, um sowohl Geschichtliches als auch Persönliches zu erzählen: Vom Triumphzug des Karl Schranz oder den Staatsbesuchen, die sowohl Michael Seida als auch Herbert Prohaska auf der Simmeringer Hauptstraße erlebten, genauso wie die Entstehung des berühmten Zitats Helmut Qualtingers „Simmering: Kapfenberg, das nenn' i Brutalität“.

Das Gebiet um Schloss Neugebäude, wo Franz Leitner aufgewachsen ist, bis zum Schloss Thürnlhof, wo einst Napoleon nächtigte, werden ebenso behandelt wie das legendäre Cafe Horvath oder die Simmeringer Hauptstraße, wo August Starek noch Fußball spielte.

Vom Zentralfriedhof mit seinen Prunkgräbern zum nachdenklich stimmenden Friedhof der Namenlosen, dem Gebiet rund um den Alberner Hafen, der Barackensiedlung Hasenleiten, die in den 50er Jahren verschwand, führt die filmische Reise in die Gebiete, in denen die prominenten Protagonisten aufgewachsen sind und damit in ihre Jugendjahre zurück.
Regie
Chico Klein