
Mein Ottakring
Im Herzen des einst dörflichen Ambientes rund um das Wiener Traditionslokal „10er Marie“ fand im Jahr 2012 ein außergewöhnliches Treffen statt. Regisseur Chico Klein versammelte eine illustre Runde von Persönlichkeiten, die tief mit dem Bezirk Ottakring verwurzelt sind. Der Maler und Musiker Karl Hodina, der unvergessene Musiker Horst Chmela, der ehemalige ORF-Intendant Gerhard Zeiler, der am 20. Juli seinen 70. Geburtstag feiert, sowie der vielseitige Musiker und Produzent Thomas Rabitsch, bekannt als ehemaliges Mitglied von Drahdiwaberl und Falco, teilten ihre Erinnerungen an die Jugendzeit in ihrem Heimatbezirk.

Mit dem renommierten Maler und Musiker Arik Brauer sowie dem legendären Schauspieler und Theaterregisseur Helmut Lohner, der von seiner Kindheit und seinen Wurzeln in Ottakring erzählte, kamen weitere prominente Stimmen zu Wort. Gemeinsam ließen sie die Vergangenheit aufleben und zeichneten ein lebendiges Bild der kulturellen und sozialen Landschaft Ottakrings.

Musik hat in diesem Wiener Arbeiterbezirk eine große Bedeutung. Von den Schrammel-Brüdern bis zu weiteren Wienerlied-Komponisten stammen aus Ottakring – wer kennt nicht „Einer hat immer das Bummerl“ oder den „Herrgott aus Stein“?

Gezeigt wird der Ausblick vom Garten des Schloss Wilhelminenberg über Ottakring, der Brunnenmarkt und der angrenzende Yppenplatz, die gemeinsam den mittlerweile größten täglichen Nahversorgermarkt Österreichs bilden, die legendäre Stegreifbühne Tschauner mit einem immer wieder gern gespielten Stück „Mord in der Wurlitzergasse“, das Kongressbad, im Bezirk liebevoll „das Kongerl“ genannt, genauso das Ottakringer Bad, wo einst Gerhard Zeiler, in der Hoffnung einmal mitspielen zu dürfen, die berühmten Fußballspiele im Bad beobachtete.
Weitere Schauplätze sind auch Ernst Happels Stammcafé in Ottakring, das Café Ritter, der Albert Sever Saal, wo in den 60er Jahren der legendäre Fünf-Uhr-Tee im Star Club stattfand, die Ottakringer Brauerei und das Arbeiterheim, das in den politischen Wirren der 30er Jahre eine Rolle spielte, die Barackensiedlung „Negerdörfl“, wo Arik Brauer eine Freundin hatte.
Die Filmdokumentation präsentiert neben persönlich erzählten Jugend-Anekdoten der prominenten Gäste auch Geschichten aus früheren Zeiten, als der Ottakringer Bach, heute kanalisiert, immer wieder Überschwemmungen verursachte und als am Beginn der Thaliastraße ein riesiges Theater aus Holz stand, das sogar größer war als das Wiener Burgtheater.
Regie
Chico Klein