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Mein Eisenstadt

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Eisenstadt, untrennbar mit den Namen Esterházy und Joseph Haydn verbunden. Einst pannonische Siedlung, heute kulturelles Zentrum und Landeshauptstadt des Burgenlandes, das 2021 seine 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich feiert. Für vier Prominente ist Eisenstadt jedoch noch viel mehr: Heimat, Hort der Erinnerungen und seelischer Ankerplatz. Regisseur Chico Klein hat für eine neue Ausgabe der populären Bezirke- und Landesstädte-Reihe den langjährigen Intendanten der Internationalen Haydntage, Walter Reicher und seine Tochter, die Autorin Anria Reicher, Amadeus-Preisträgerin Ulrike Maria „Die Mayerin“ Mayer, sowie den Homöopathen und Hobby-Instrumentenbauer Robert Müntz auf eine nostalgische Reise in deren Kindheit und Jugend begleitet.

Es war ein wenig so, als wäre eine verstopfte Arterie freigelegt worden: als vor 20 Jahren die zuvor im Verkehr erstickende Eisenstädter Hauptstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde, begann dort das Leben zu pulsieren und die Kultur hielt Einzug.

Walter Reicher
ORF/Bernhard Nicolics-Jahn Film
Walter Reicher

Walter Reicher, bis im Vorjahr Intendant der Haydn-Festspiele Burgenland, ließ dort eine große Leinwand aufspannen und das Konzert seines Stargasts José Carreras live für die Eisenstädter*innen übertragen – und fast alle waren zu diesem ersten „Public Viewing“ gekommen.

Anria Reicher
ORF/Bernhard Nicolics-Jahn Film
Anria Reicher

Darf es verwundern, wenn Walter Reichers Tochter Anria Reicher konstatiert: „Haydn war mein ganzes Leben omnipräsent.“ Was Besseres hätte sie also tun können, als sich auch beruflich auf den großen Tondichter einzulassen? Rund um dessen abenteuerliche Vita hat sie den Thriller „Das Haydn-Pentagramm“ ersonnen. 

Anria Reicher, Ulrike Maria Mayer
ORF/Bernhard Nicolics-Jahn Film
Anria Reicher, Ulrike Maria Mayer

Knapp 15.000 Menschen leben in Österreichs östlichster Landeshauptstadt. Das mag vom Wasserkopf Wien aus mitunter belächelt werden, als Peripherie begreift das restliche Österreich die Freistadt Eisenstadt. Die Bewohner*innen haben naturgemäß eine ganz andere Perspektive: umringt von wunderschöner Natur, den großen See in Reichweite, mit dem prachtvollen Haydnsaal im Schloss als Magnet für Künstler*innen von Weltrang und der schnell erreichbaren Metropole fühlt man sich in komfortabler zentraler Lage.

Ulrike Maria Mayer
ORF/Bernhard Nicolics-Jahn Film
Ulrike Maria Mayer

Wiewohl: das Gefühl, übersehen zu werden, hat nicht selten Ulrike Mayer beschlichen. Nicht als viel gereiste Sängerin, sehr wohl aber als Burgenländerin: „Ich wurde schon für eine Niederösterreicherin oder für eine Oberösterreicherin gehalten. Sogar, ob ich Kärntnerin sei, wurde ich schon gefragt. Aber dass jemand aus dem Burgenland kommt, damit rechnet man anscheinend nicht.“

Robert Müntz, Walter Reicher
ORF/Bernhard Nicolics-Jahn Film
Robert Müntz, Walter Reicher

Trotz regelmäßiger Expeditionen in die entferntesten Winkel der Welt ist der Homöopath Robert Müntz tief in seiner Heimatstadt verwurzelt. Als Kind fischte er Flusskrebse aus dem Bach im Schlossgarten, heute melkt er für seine Arzneien Giftschlangen. Gegengift zum Getöse der Welt ist sein Hobby als virtuoser Instrumentenbauer.

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