Mein bestes Wien - Teil 2
Wien: das ist Gemächlichkeit im Grätzel, wo jener Humus aufbereitet wird, auf dem Wiener Originale erblühen können - die Stadt mit der vielzitierten höchsten Lebensqualität. Wien ist aber auch die himmelstürmende Metropole, die stets wachsend an der zwei-Millionen-Einwohnerzahl kratzt. „Mein bestes Wien“ versammelt in zwei Ausgaben Highlights aus der populären Bezirke-Reihe, zeigt aber auch noch nie gesendetes Material. In Teil 2 dieses „Best of“ geht es um architektonische Landmarks, die einer Stadt in ständiger Metamorphose ein neues Antlitz geben.
Regisseur Chico Klein besucht den Campus WU, das Sonnwendviertel in Nachbarschaft zum neuen Hauptbahnhof, blickt auf die Hochhäuser auf der Donauplatte, die Wien tatsächlich zu einer Skyline verholfen haben, und macht einen Abstecher in die Seestadt Aspern. Ein Griff ins Archiv macht deutlich, wie wirkungsmächtig sich der Wandel in den neuen Stadtteilen innerhalb nur eines Jahrzehnts vollzogen hat.
Große Themen dieser Ausgabe sind Heimatstolz und Grenzrivalitäten zwischen den Bezirken bzw. ihren Bewohner*innen. Liedermacher Ernst Molden stellt dazu fest: je ähnlicher die Milieus, desto größer die Rivalität. So muss sich Schauspielerin Michou Friesz auch noch nach vielen Jahren als „Verräterin“ bezeichnen lassen, weil sie vom bürgerlichen Döbling ins nicht minder bürgerliche Hietzing gezogen ist.
Publikumsliebling Otto Schenk ist Innenstädter von Kindesbeinen an. Immer schon denkunmöglich war es für ihn, an den Stadtrand oder gar ins Grüne zu ziehen. Musiker Roland Neuwirth lebte in jenem Teil von Hernals, wo die Milieus aufeinandertreffen – er genoss von seinem „hässlichen Gemeindebau“ aus den Blick auf prachtvolle Gründerzeitvillen.
Zum Ausklang wechselt Regisseur Chico Klein von den dichtbebauten Gebieten in Oasen der Ruhe: in die Ausläufer der Praterauen und in die Lobau. Landstriche, die einen nicht an Großstadt denken lassen, sondern eher an Naturschutzgebiete wie den Everglades Nationalpark.
Regie
Chico Klein