Alfred Brendel
APA/Dieter Nagl
matinee

In memoriam Alfred Brendel

Alfred Brendel - Ein Finger zuviel

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Ein besonderer Auftritt des großen Pianisten, bei dem er eigene Texte aus seinem Buch mit dem programmatisch-absurden Titel „Ein Finger zuviel“ las.

Alfred Brendel, einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts ist im Alter von 94 Jahren in seiner Wahlheimat London verstorben. Mit seinem Tod verliert die Musikwelt nicht nur einen herausragenden Interpreten, sondern auch einen feinsinnigen Denker, Autor und Künstler von seltener Vielschichtigkeit.

Geboren 1931 in der Tschechoslowakei, studierte Brendel in Zagreb, Graz und Wien. Früh etablierte er sich als Ausnahmeerscheinung im internationalen Konzertleben: Seine Schubert Sonaten gelten als legendär. Er spielte als erster Beethovens gesamtes Klavierwerk auf Schallplatte ein und auch seine Deutung von Liszt setzte neue Maßstäbe.  

Brendel stand für kluge, uneitle Interpretationen, geprägt von analytischer Tiefe und poetischer Zurückhaltung – insbesondere die Wiener Klassik war ihm wichtig. Doch auch der Humor war ihm ein zentrales Ausdrucksmittel, nicht nur am Klavier, sondern auch in seinen Texten, Essays und Gedichten, die von skurriler Leichtigkeit und Zartheit zeugen.

In memoriam Alfred Brendel gewährt die matinee einen seltenen Einblick in diese humoristische Seite und zeigt einen Schatz aus dem Archiv: 2001 las Alfred Brendel im Brahmssal des Wiener Musikvereins aus seinem Buch „Ein Finger zuviel“ – einer Sammlung absurder Anekdoten, pointierter Beobachtungen und literarischer Miniaturen. Musikalisch begleitet wurde er von Pierre-Laurent Aimard, einem der führenden Interpreten zeitgenössischer Klaviermusik.  

Bildregie
Thomas Bogensberger

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