
Magische Gärten
Peterhof
Schloss Peterhof am Finnischen Meerbusen wird auch das „russische Versailles“ genannt. Zar Peter der Große ließ sich hier im 18. Jahrhundert eine Residenz errichten, die den Rang Russlands als neue europäische Großmacht demonstrieren sollte.

Die Parkanlage von Peterhof mit ihren Gold- und Marmorstatuen ist aufgrund dieses ehrgeizigen Traums entstanden: Ehrgeizig, weil in diesen Breitengraden ein Park angelegt werden sollte, der sich mit Europas schönsten Gärten messen sollte; ein Traum, weil Zar Peter der Große, der im 18. Jahrhundert Alleinherrscher über Russland war, darin das ideale Symbol für seine Macht sah.

Im Jahr 1714 begann Peter der Große seine Sommerresidenz zu planen. Sie sollte auf einem riesigen Anwesen mit Blick auf das Meer gebaut werden, unweit der von ihm vor kurzem gegründeten Hauptstadt Sankt Petersburg.

Im Sommer 1717 besuchte der Zar den Palast und die Gärten von Versailles und wollte - beeindruckt von deren Opulenz - sie an Prunk noch übertreffen. Er beauftragte sodann den französischen Architekten und Landschaftsplaner Jean-Baptiste Alexandre Le Blond, einen Schüler Le Nôtres, und schuf dieses ehrgeizige Projekt eines zauberhaften Barockgartens mit spektakulären Wasserspielen, das dem rauen Klima des russischen Nordens angepasst werden musste. Im August 1723 konnten die Gartenanlagen schließlich eingeweiht werden.

Während Ludwig XIV. Versailles, dessen Schlosspark den Zaren faszinierte, unter den Schutz Apollos stellte, widmete Peter der Große sein Anwesen Neptun, dem Gott des Wassers, der Quellen und der Meere. Er bietet eine Vielzahl an Fontänen und Wasserspielen.
Regie
Emmanuel Descombes