
Magie der Museen
Das Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Das Solomon R. Guggenheim Museum ist das europäischste aller amerikanischen Museen. Als Europa nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandergefallen war, verlagerte sich das Zentrum der Kunst nach Amerika und New York wurde zum Nabel der modernen Welt. Sinnbild für diese Ära ist das spektakuläre Gebäude des Guggenheim-Museums, das wie ein Raumschiff an der Fifth Avenue liegt.

1943 wurde der Architekt Frank Lloyd Wright von dem Industriellen Solomon R. Guggenheim beauftragt, ein Gebäude für dessen Sammlung zu entwerfen.

Zwei Frauen sind besonders eng mit der Entwicklung des Hauses verbunden: Peggy Guggenheim, seine Nichte, die zur wichtigsten Sammlerin abstrakter Kunst in Europa wurde, und Hilla von Rebay, die Guggenheim auf das Talent Wassily Kandinskys aufmerksam machte.

Mit der Eröffnung 1959 wurde der Bau schnell zu einer Ikone der Architektur und zur Heimatstätte einer damals neuen Kunstrichtung, der abstrakten Malerei.

Julie Mehretu, New Yorkerin mit äthiopischen Wurzeln und als Schöpferin abstrakter Großgemälde eine der wichtigsten Malerinnen der Gegenwart, führt die Zuschauer durch das Haus. Dabei macht sie auf zu Unrecht vergessene Künstler und Künstlerinnen aufmerksam, schildert ihre Eindrücke vor Bildern von Kandinsky und Duchamp und lotet die gesellschaftliche Bedeutung radikaler Vordenker wie Jackson Pollock aus, der mit seiner expressiven Malerei das propagierte Gefühl amerikanischer Freiheit ausdrückt.

Gespickt mit Kommentaren von Eric Kandel, Sir Norman Foster, Marina Abramović und Ólafur Elíasson zeichnet dieser Film die Geschichte dieses architektonisch so besonderen Museums nach, in dem spektakuläre Architektur und ausgestellte Kunstwerke nicht selten in spannendem Kontrast stehen.
Regie
Julie Kirchhoff