Macbeth
Nach seiner erfolgreichen Elektra bei den Salzburger Festspielen 2020 nimmt sich wieder der polnische Regisseur Krzysztof Warlikowski der blutigen Geschichte rund um ein tragisches Herrscherpaar an, in der sich Macbeth und seine Frau durch mehrere Morde den königlichen Thron der Schotten erobern. Ihn interessieren vor allem die Beweggründe ihrer blutrünstigen Handlungen.
Auch das Herausarbeiten der Ursachen, weswegen Menschen überhaupt einen Tötungsdrang in sich tragen, ist ihm ein Anliegen und führt den Regisseur – neben den griechischen Dramen - immer wieder zu Shakespeares epochalen Werken zurück.
Die Neuinszenierung der Oper von Giuseppe Verdi hätte ursprünglich der Dirigent Franz Welser-Möst mit den Wiener Philharmonikern einstudieren sollen, doch aus Krankheitsgründen musste er kurzfristig absagen. An seiner Stelle steht nun der Musikdirektor der Wiener Staatsoper Philippe Jordan im Orchestergraben des Großen Festspielhauses. Die Oper, für die Małgorzata Szczesniak Kostüme und Bühne entworfen hat, verlangt außergewöhnliche Stimmen, aber auch ebensolche Darsteller.
Und so verkörpern die Rollen--Debütantin Asmik Grigorian als Lady Macbeth und Vladislav Sulimsky als Macbeth ein Paar, das glaubhaft in Leidenschaft, Wahnsinn und Bluttaten vereint ist.
Jonathan Tetelman ist als schottischer Adliger Macduff und Tareq Nazmi als Banco in einer Inszenierung zu erleben, in der Mythen, Hexen und vor allem Kinder eine schicksalhafte Rolle spielen. Neben der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor wirkt, wie in den letzten Jahren, auch die Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker mit.
Für die europaweite TV-Übertragung via ORF und ARTE zeichnet Henning Kasten als Bildregisseur verantwortlich, und die Moderatorinnen Teresa Vogl (ORF) und Annette Gerlach (ARTE) führen nicht nur mit Charme über den Red Carpet am Beginn der Festspielpremiere, sondern auch mit Kenntnis durch einen aufregenden Opernabend.