Luigi Nono - Der Klang der Utopie
Das Leben des Komponisten Luigi Nono (1924 – 1990) ist die Geschichte eines leidenschaftlichen Kämpfers für eine bessere Welt, eines Suchenden nach neuen Klangmöglichkeiten und eines Venezianers mit Leib und Seele. Der Film von Thomas von Steinaecker zeichnet die Lebenslinien Nonos nach und lässt neben Helmut Lachenmann und Nuria Nono-Schoenberg auch Ingo Metzmacher, Patricia Kopatchinskaja und Musikwissenschafterin Angela Ida de Benedictis zu Wort kommen.
Als Schwiegersohn von Arnold Schönberg entwickelte sich Luigi Nono nach dem zweiten Weltkrieg zur Speerspitze der Avantgarde. Seine Konzerte sorgten sowohl für handfeste Skandale als auch für Triumphe. Wie zahlreiche Intellektuelle Italiens zu jener Zeit war auch Nono leidenschaftlicher Kommunist. Er befürwortete den Bau der Berliner Mauer und bereiste die DDR, die Sowjetunion und die kommunistischen Länder Südamerikas.
Nachdem sein Versuch, serielle Musik mit Politik zu verbinden, scheiterte, erkannte er, dass er sowohl politisch als auch künstlerisch in eine Sackgasse geraten war.
Nono erfand sich daraufhin komplett neu. Im Experimentalstudio der Heinrich Strobel Stiftung in Freiburg erschuf er live-elektronische Werke, die in ihren technischen Errungenschaften und ihrer Ästhetik der Innerlichkeit bis heute enormen Einfluss auf gegenwärtige Musikschaffende ausüben.
Regie
Thomas von Steinaecker