Live!
Mit „Live“, einer Ikone der Tanzgeschichte, eröffnete der neue Ballettdirektor Martin Schläpfer seine erste Saison an der Wiener Staatsoper. COVID-bedingt erfolgte die Premiere ohne Publikum, der ORF zeichnete den gesamten Ballettabend, dem eine Uraufführung von Martin Schläpfer folgte, auf.
„Live“ ist 1979, in der Pionierzeit der Videotechnik, von Hans van Manen als meisterhaftes Vexierspiel über die Mechanismen der Wahrnehmung kreiert worden. In Amsterdam uraufgeführt, wurde „Live“ bisher ausschließlich vom Het Nationale Ballet, dem der 89-jährige Hans van Manen bis heute als Hauschoreograph verbunden ist, getanzt. Auf besonderen Wunsch Martin Schläpfers hat der Niederländer seine Arbeit dem Wiener Staatsballett und damit erstmals einer weiteren Compagnie anvertraut. Henk van Dijk, der „Live“ seit der Uraufführung als Kameramann begleitet hat, gab in Wien seine letzte Vorstellung.
Der Inhalt: Eine Frau, ganz allein auf der großen Bühne, mit dem Rücken zum Publikum gewandt. Auf ihre Füße ist eine auf dem Boden liegende Kamera gerichtet. Ein Mann kommt dazu, hebt die Kamera auf und lässt sie über die Zuschauer schweifen. Riesengroß auf eine Leinwand geworfen, werden wir zu Protagonisten dieses Stückes, das sich - mit dem Medium des Films - schließlich ins Foyer der Staatsoper und hinaus in die Wiener Nacht öffnet. Mit: Olga Esina, Marcos Menha, Solisten; Shino Takizawa, Klavier
Bildregie
Myriam Hoyer