'Zum Holocaust-Gedenktag am 27.1.23' dokFilm

Kunst aus dem Todeslager

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Die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis waren Orte unfassbarer Grausamkeit, des Elends und des Todes. Doch selbst hier entstand Kunst.

Kunst in ihren unterschiedlichsten Formen. Kunst als Überlebensmittel gegen Zerstörung. Kunst gegen die Entmenschlichung. Kunst im Auftrag der SS, aber auch heimlich unter Lebensgefahr wurde gezeichnet und gemalt, arbeiteten Bildhauer und Modellbauer, wurden Konzerte aufgeführt und Theater gespielt.

Kunst aus dem Todeslager
ORF/ Sarphati Media / MDR

Gefangene schufen Gemälde und andere Kunstgegenstände, die die SS-Schergen verkauften oder ihren Familien heimschickten. Im österreichischen Mauthausen fertigten Insassen die Skizzen der Tatorte an, an denen Mitgefangene angeblich beim Fluchtversuch umgekommen sind. Im KZ Buchenwald mussten die Häftlinge bei eisiger Kälte das Buchenwaldlied, komponiert und geschrieben von Hermann Leopoldi und Fritz Löhner-Beda, einstudieren, bis es in den Ohren ihrer Peiniger perfekt klang.

Kunst aus dem Todeslager
ORF/ Sarphati Media / MDR

Neben dieser erzwungenen Kunst gab es aber auch illegale Zeichnungen, die der Außenwelt Einblick in das tatsächliche Lagerleben geben konnten. So gelang es dem Tschechen Bedrich Fritta, viele hundert Zeichnungen über das Elend in Theresienstadt anzufertigen und aus dem Lager zu schmuggeln. Die Kunst, ob erzwungen oder heimlich hergestellt, war für die Häftlinge überlebenswichtig. Sie schützte sie nicht nur vor wesentlich härterer Arbeit und Repressalien: die schöpferische Tätigkeit war zudem eine der wenigen Fluchtmöglichkeiten aus der alltäglichen Hölle.

Filmemacher Manfred van Eijk begibt sich auf die Suche nach den Kunstwerken und ihren Schöpfern, und trifft dabei auf übergroßes Leid, auf unschätzbare Zeugnisse für die grausame Realität der Lager aber auch auf einen nicht zu brechenden Überlebenswillen.

Regie
Manfred van Eijk

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