kreuz und quer

Sind wir allein im All?

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Zwei Billionen Galaxien umfasst unser Universum, und jede dieser Galaxien besteht aus hunderten Milliarden Sternen. Da muss es doch irgendwo noch Leben geben - allein schon aus statistischen Gründen. Darin sind sich Expertinnen und Experten sicher.

„Ich bin mir relativ sicher, dass es auch jenseits der Erde Leben gibt“, erklärt der Wiener Astronom Franz Kerschbaum. „Allerdings wird das vorwiegend einfaches Leben sein. Intelligentes Leben wird es wahrscheinlich auch geben im Kosmos, es dürfte aber deutlich seltener sein, als wir denken.“ 

Möglichkeit, nach Spuren im All zu suchen

Das „James-Webb-Teleskop“ – im Dezember 2021 ins All geschossen – könnte da Aufklärung bringen. Der Zehn-Milliarden-Dollar-„Sternengucker“ wird nicht nur tief in die Vergangenheit unseres Universums blicken, er wird auch die Atmosphären von Hunderten und Aberhunderten von Exoplaneten untersuchen können. „Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir damit die Möglichkeit, nach Spuren von Leben im All zu suchen und das Vorhandensein von Leben nun auch wissenschaftlich nachzuweisen“, erklärt die Salzburger Astrophysikerin Lisa Kaltenegger, Leiterin des „Carl Sagan Institutes“ an der Cornell-University in den USA. Die Chancen dafür seien hoch, so die Forscherin.

Qualle treibt im Meer
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Eine Qualle treibt im Meer

Religiöse Komponente

Sollte die Menschheit irgendwann tatsächlich Hinweise auf extraterrestrische Lebensformen finden, würde das unser Bild des Universums auf revolutionäre Weise verändern. Aber noch ist es nicht so weit. Spekulationen über Aliens und außerirdische Spezies aller Art müssen bis auf weiteres Science-Fiction bleiben – ein wissenschaftliches Gerücht, das die Phantasien von Millionen Menschen befeuert. Die Beschäftigung mit den Geheimnissen des Kosmos hat aber auch eine religiöse Komponente.

Galaxy
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Zwei Billionen Galaxien umfasst unser Universum

Manche werden von einem existenziellen Gefühl des Staunens ergriffen, wenn sie sich die Dimensionen des Universums vergegenwärtigen. Andere meinen, die Beschäftigung mit kosmologischen Fragen lehre den Menschen vor allem Demut. Und wieder andere halten den Kosmos für ein lebendiges Wesen oder – auch diese Hypothese gibt es – für ein riesiges, überdimensionales Gehirn. Der in Bern lehrende Theologie Andreas Losch hat seine persönliche Antwort auf eine der Urfragen der Menschheit gefunden: „Wenn Sie mich fragen, wo ist Gott? Dann sage ich: jenseits, wo immer das ist. Aber auch: in allem drin.“

Gestaltung

Günter Kaindlstorfer

Redaktion

Irene Klissenbauer

Christoph Guggenberger