kreuz und quer

Die Waldmenschen

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„Die Waldmenschen“ zeigt den Kampf der größten indigenen Volksgruppe Brasiliens, um ein Stück Erde und ihre Verbundenheit mit der Natur.

„Guaraní“ heißt übersetzt „Waldmenschen“. Sie sehen sich als Beschützer des Waldes, nicht nur für sich, sondern für die gesamte Menschheit. In tiefer Verbundenheit mit dem Land ihrer Ahnen liegen ihre sprichwörtlichen Wurzeln ‒ ihre spirituelle Heimat ‒ in den einst weitläufigen Waldgebieten Brasiliens. Bäume sind für sie beseelte Wesen. In vielen früheren Stammesgebieten der Guaraní gibt es jedoch schon lange keinen Wald mehr. Mato Grosso do Sul, der „Große Wald des Südens“, steht exemplarisch dafür.

Die Wälder, die diesem Bundesstaat einst den Namen gegeben haben, wurden zugunsten von Sojafeldern und Viehweiden weitgehend gerodet, die Guaraní zugleich von ihrem Land vertrieben und in Reservate gezwungen. Seit der Kolonialisierung Südamerikas haben die Guaraní nahezu ihr gesamtes Land verloren. Noch ist ihr Widerstand nicht gebrochen. An den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt und ihrer Lebensgrundlage beraubt, besetzen Stammesgruppen immer wieder Land- und Waldgebiete, die sie als ihren ursprünglichen Grund und Boden erachten.

Leben auf Retomada bei Dourados
ORF/Landesstudio Steiermark/Thomas Bauer
Leben auf Retomada bei Dourados

Die Folge sind gewaltsame Konflikte mit Großgrundbesitzern. Auseinandersetzungen, die in den vergangenen Jahren Hunderte Opfer unter den Guaraní gefordert haben. Gernot Lercher hat die Guaraní in Mato Grosso do Sul besucht und zeigt in seinem Film ihren Kampf für die Rückgewinnung von traditionellem Land. Der Film gibt seltene Einblicke in die schwierige Lebenssituation von Brasiliens „Waldmenschen“ und ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur.

Gestaltung

Gernot Lercher

Redaktion

Christoph Guggenberger