kreuz und quer
Mauern der Freiheit - Die Baustellen der Benediktiner von Melk
Ein Teil ihres Erbes: das Kloster samt Garten und Gymnasium zu erhalten. Deshalb sind immer wieder in der Geschichte größere und kleinere Baustellen Teil des Alltags.
Abt Georg Wilfinger ist überzeugt, dass Melk ein besonderer Ort ist, der etwas ausstrahlt, was über die Jahrhunderte hinweg Menschen dazu bewegt hat, sich für ein klösterliches Leben zu entscheiden.
Ihm ist wichtig, dass die Männer, die hier eintreten, auch Freiheiten haben, sich zu verwirklichen; ihren ganz persönlichen Weg der Gottsuche zu gehen.
Exklusiv begleitet der Film den Konvent ins Morgengebet, wirft einen Blick auf das Leben hinter den Klostermauern. Mauern der Freiheit: Der Freiheitsgedanke ist für Prior Jakob Deibl ebenfalls zentral, doch ist ihm auch bewusst, dass sich Klöster auch von der Welt abschließen können.
Sie müssen sich deshalb immer wieder mit der Außenwelt konfrontieren, Mauern durchlässig machen, um nicht in einer klösterlichen Selbstbezüglichkeit zu verharren. Die Offenheit prägt auch das schulische Leben, in der Pater Alois Köberl Geschichte, Religion und politische Bildung unterrichtet.
Die Renovierungsarbeiten an der Altane der Bibliothek sind ebenfalls Teil des Erbes der Mönche. Baudirektor Fuchs begutachtet die Baustelle: Am Gebäude muss ständig etwas repariert und instandgesetzt werden. Auf elf Jahre ist z. B. die Bibliotheksrestaurierung angelegt, in der neben Räumlichkeiten selbst alle 115.000 Bücher gereinigt und im Zweifel fachgerecht restauriert werden.
Bibliothekare und Restaurationsteam arbeiten Hand in Hand, der Film zeigt auch hier, was Touristinnen und Touristen normalerweise verborgen bleibt: die immense, detaillierte Arbeit und Hingabe, mit der alle in Stift Melk dazu beitragen, diesen besonderen Ort zu erhalten.
Dazu gehört auch der Garten, in dem Andrea Edelbacher Kräuter kultiviert, die Teil des klostereigenen Gins sind, der in einer Destille unweit des Klosters hergestellt wird. Verantwortlich für den Garten ist der Leiter der Bereiche Tourismus und Kultur, Pater Ludwig Wenzl.
Ihn begleitet der Film aufs Sommerkonzert und zu seiner ganz persönlichen Auszeit, seiner Joggingstrecke rund ums Stift. Ihm ist der Dialog wichtig, mit Menschen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Bei einem Sommerpicknick im Garten zeigt sich deutlich, dass Melk aller Baustellen zum Trotz ein lebendiger Ort ist, der Menschen aus dem Kloster und aus der Umgebung zusammenbringen will.
Gestaltung
Johannes Rosenstein
Redaktion
Helmut Tatzreiter