kreuz und quer

Ein anderes Land - Die Reformation in Österreich

Werbung Werbung schließen

Etwa 100 Jahre lang, von 1525 bis 1625, waren Ober- und Niederösterreich, die Steiermark wie auch Böhmen, Mähren und Ungarn protestantisch.

Die Reformation hatte sich rasend schnell verbreitet.

Bibeln und fromme Traktate aus den reformatorischen Zentren gelangten durch den neu entwickelten Buchdruck in Windeseile in die Haushalte von österreichischen und steirischen Adeligen, Bürgern und Bauern, sogar der habsburgische Kaiser und Landesherr Maximilian II. soll lutherische Sympathien gehabt haben.

Der landständische Adel förderte und versorgte lutherische Prädikanten. Diese predigten und feierten in den Pfarrkirchen das Abendmahl in lutherischer Manier. Sie verurteilten die katholische Heiligen- und Marienverehrung und die Fronleichnamsprozessionen, die an manchen Orten sogar verboten wurden.

Der Film zeigt die mehr als 500-jährige Geschichte, die schnelle Etablierung protestantischer Gemeinden ab 1525 und die anschließende Unterdrückung. Und er geht der Frage nach, warum die protestantische Konfession damals, und warum sie heute die Menschen bewegt.

Die Doku zeigt auch eine gemischt-konfessionelle Familie (er ist evangelischer Pfarrer, sie katholische Religionslehrerin), in der deutlich wird, welche Streitthemen heute überwunden sind und welche Unterschiede weiterhin die beiden Kirchen trennen – und wie die beiden ihre Kinder ökumenisch erziehen.

Denn was heute offiziell zwischen den Kirchen noch nicht möglich ist, wird im Kleinen oft schon ganz konkret gelebt – wie etwa der Kommunionempfang bei der jeweils anderen Konfession.

Als Experten kommen zu Wort: der frühere evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der evangelisch-reformierte Theologe Ulrich H. J. Körtner, die Historiker Rudolf Leeb (evangelisch-theologische Fakultät der Uni Wien) und Thomas Prügl (katholisch-theologische Fakultät der Uni Wien), Reinhard Gruber vom Domarchiv St. Stephan und Rudolf K. Höfer aus Graz (katholisch-theologische Fakultät der Uni Graz) sowie Mitglieder der protestantischen Gemeinden in für den Film besuchten Orten, die die Schätze aus ihrer Vergangenheit zeigen.

Gedreht wurde an Schauplätzen der Reformation in der Ramsau, in Steyr, Graz, Wien, Horn und Hallstatt.

Gestaltung

Peter Beringer

Redaktion

Helmut Tatzreiter