kreuz und quer
Wolfgangs Wege - Pilgern von Bayern nach Österreich
2024 wird der 1100. Geburtstag des heiligen Wolfgang feierlich begangen. Traditionell führen von Bayern viele Pilgerwege zu seinem bedeutendsten Wallfahrtsort, nach St. Wolfgang - ein Spaziergang, verglichen mit den Lebenswegen des berühmten Bischofs von Regensburg. Wie bei kaum einem anderen Heiligen ist nicht der Ort des Grabes - Regensburg - das Ziel der Pilgerinnen und Pilger, sondern eine legendenumrankte Kirchengründung in dem nach ihm benannten St. Wolfgang am Wolfgangsee. Die „kreuz und quer“-Neuproduktion „Wolfgangs Wege - Pilgern von Bayern nach Österreich“ von Robert Neumüller zeigt die Faszination des Pilgerns heute und sucht in der legendenhaften Ausgestaltung der Tradition nach der historisch greifbaren Persönlichkeit des heiligen Wolfgang.
Was motiviert Menschen dazu, aufzubrechen und die Strapazen einer mehrtägigen Fußwallfahrt auf sich zu nehmen? Wie der Film zeigt: So gut wie jeder und jede nimmt ein persönliches Anliegen mit auf den Weg. Manche gehen aus Dankbarkeit, manche, weil ein schwerer Schicksalsschlag ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen hat und sie Halt für den nächsten Schritt suchen. Viele tragen Bitten für ihre kranken Angehörigen zum heiligen Wolfgang - im Vertrauen auf die Macht seiner Fürsprache.
Regisseur Robert Neumüller hat mehrere Pilger begleitet, darunter eine Gruppe aus Regensburg mit dem aktuellen Nachfolger des heiligen Wolfgang, Bischof Rudolf Voderholzer. Auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat sich als Fußpilger bei einer Sternwallfahrt auf den Weg in den malerischen Ort am Wolfgangsee gemacht.
Wolfgang war als Bischof in Regensburg ein Spätberufener. Er stammte aus Pfullingen, ging in die Domschule in Reichenau, unterrichtete in Trier selbst, trat als 40-Jähriger ins Kloster in Einsiedeln ein, wurde zum Priester geweiht und scheiterte daran, die Awaren zu missionieren. Dennoch, auf Grund seiner außergewöhnlichen Ausstrahlung, wurde er zum Bischof von Regensburg geweiht. Seine Lebensstationen ebenso wie sein Wirken weisen ihn als über die Grenzen wirkenden, höchst aktuellen europäischen Heiligen aus. Die historisch nachweisbaren Spuren führen zu besonderen Orten gerade in Österreich: In Wieselburg in Niederösterreich bekam Wolfgang einen vom Kaiser beurkundeten Auftrag, eine Kirche zu errichten. Der oktogonale Bau ist ein architektonisches Juwel, das durch einen Zufall erst 1952 wiederentdeckt wurde.
Gestaltung
Wolfgang Neumüller
Redaktion
Helmut Tatzreiter