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Bittersüße Schokolade - Kinderarbeit in Ghana

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Die wichtigste Zutat für Schokolade, Kakao, bezieht Österreich zu einem überwiegenden Teil aus Westafrika, rund 25 Prozent kommen aus Ghana.

Zuletzt sind die Kakaopreise stark gestiegen. Grund sind starke Ernteausfälle, mitunter bedingt durch Wetterextreme wie starke Überflutungen oder zu lange Hitzeperioden in den Kakaoländern. Viele Schokoladenproduzentinnen und -produzenten warnen deshalb auch in Österreich schon jetzt vor Preissteigerungen diesen Sommer.

Konstantin Obermayr war in Kooperation mit der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar in Ghana und hat sich die Bedingungen der Kakaoproduktion angesehen. Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni zeigt „kreuz und quer“ die ORF-Neuproduktion „Bittersüße Schokolade – Kinderarbeit in Ghana“.

„Bittersüße Schokolade – Kinderarbeit in Ghana“

Wer nichts von den steigenden Schokoladenpreisen merkt, sind die Kakaofamilien in Ghana. Die Bäuerinnen und Bauern, die das „braune Gold“ dort an- und abbauen, können von den kargen Erträgen, die sie mit der harten Arbeit auf den Kakaofarmen verdienen, häufig nicht einmal die einfachsten Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung oder medizinische Versorgung decken. Die tatsächliche Wertschöpfung findet außerhalb des Landes statt, bei den Schokoladenfirmen und im Einzelhandel. Bei den Kakaobäuerinnen und -bauern kommen nur rund neun Prozent des Schokoladenpreises an.

Um sich und die Familie trotzdem irgendwie erhalten zu können, nehmen viele Eltern ihre Kinder mit auf die Kakaofarmen und lassen sie dort bei der Arbeit helfen. Rund 770.000 Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten laut den aktuellsten verfügbaren Zahlen in der Kakaoproduktion in Ghana, Tendenz steigend. Die Arbeit ist beschwerlich, in vielen Fällen sogar gefährlich. Die Kinder tragen kiloschwere Lasten, hacken mit langen Messern die Kakaoschoten auf, helfen beim Brandroden der Felder oder beim Versprühen von giftigen Chemikalien. Zwar gibt es Gesetze, die Kinderarbeit in Ghana verbieten, diese werden aber in den meisten Fällen nicht ausreichend durchgesetzt. Erwachsene Erntehelfer einzusetzen, können sich die meisten Familien nicht leisten. Viele Kakaofamilien müssen an einem Tag mit rund zwei Euro pro Person auskommen.

Auch die Bildung der Kinder leidet unter der Arbeit. Viele Eltern versuchen ihre Kinder normalerweise nur nach der Schule oder am Wochenende mit auf die Farm zu nehmen. Aber in der Haupterntezeit zwischen August und Dezember brauchen die Bauern jede helfende Hand. Die Klassenzimmer bleiben in dieser Zeit in vielen Schule halb leer.

Hilfe kommt von innerhalb des Landes. Mehrere ghanaische Hilfsorganisationen versuchen auf ganz verschiedenen Wegen die Lebensrealität der Kinder in ihrem Land zu verbessern. Die katholische Ordensschwester Sister Regina Ignatia Aflah musste selbst als Kind bei ihren Eltern auf der Farm arbeiten. Heute versucht sie gemeinsam mit ihren Schwestern, den „Handmaids of the Devine Redeemer of Accra“, Kinderarbeit in Ghana abzuschaffen. Konstantin Obermayr hat sich für „kreuz und quer“ mit Sister Regina in Ghana getroffen und sich gemeinsam mit ihr und der Dreikönigsaktion Österreich, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, auf eine Recherchereise quer durch Ghana begeben, um herauszufinden, warum Kinderarbeit in vielen Gemeinden im Land noch immer Alltag ist; und was getan wird, um dagegen vorzugehen.

Gestaltung

Konstantin Obermayr

Redaktion

Christoph Guggenberger