
kreuz und quer
Wieviel Zeit bleibt der Welt? (1)
Nur wenige Tage nach dem Abwurf der Atombomben auf Japan gründeten Albert Einstein, Robert Oppenheimer und andere Wissenschafter das „Bulletin of the Atomic Scientists“. Geschockt von der politischen und militärischen Nutzung ihrer Forschung war es ihr Ziel, die Öffentlichkeit auf die Bedrohungen für das Überleben der Menschheit durch Atomwaffen aufmerksam zu machen.
Um das zu veranschaulichen, schuf das Bulletin 1947 die „Doomsday Clock“: eine Weltuntergangsuhr, deren Zeiger seitdem jedes Jahr neu gestellt werden. Im Jahr 2023 wurde die Uhr auf 90 Sekunden vor Mitternacht gestellt, so nah wie nie zuvor. Die nukleare Bedrohung ist nicht gebannt, neue Gefahren sind dazugekommen.
Dennoch bleibt das Bulletin optimistisch und seinem 1945 formulierten Grundsatz treu: „Die Öffentlichkeit in ein umfassendes Verständnis der wissenschaftlichen, technologischen und sozialen Probleme einzuführen, die aus menschgemachter Technologie für die Menschheit resultieren.“
Die Regisseure Dirk van den Berg und Pascal Verroust analysieren, wie das „Bulletin of the Atomic Scientists“ an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie, Politik und Gesellschaft agiert – und wie es heute wie vor acht Jahrzehnten notwendig und möglich ist, wissenschaftliche Lösungen politisch umsetzbar zu machen.
Gestaltung
Dirk van den Berg
Redaktion
Christoph Guggenberger