
kreuz & quer nah dran
Die Hüterin der Erinnerung – Daliah Hindler
Wie kann Erinnerung heilen? Im Rahmen des Programmschwerpunkts zum Gedenken an die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begleitet „kreuz & quer nah dran“ Daliah Hindler, eine Frau, die mit unermüdlichem Engagement dafür sorgt, dass die Opfer des Holocaust in Wien nicht vergessen werden.
Daliah Hindler führt das Vermächtnis ihrer Mutter, der Künstlerin und Aktivistin Elisabeth Ben David-Hindler, fort. Als deren Antrag auf eine offizielle Gedenktafel für die ermordeten Familienangehörigen einst abgelehnt wurde, gründete sie die Initiative „Steine der Erinnerung“ – heute ein lebendiges Netzwerk aus Angehörigen, Schülerinnen und Schülern, Kirchengemeinden und Freiwilligen. Gemeinsam setzen sie symbolische Grabsteine für jene, die kein Grab haben – Zeichen gegen das Vergessen und für Menschlichkeit. Die in Gehsteigen eingelassenen Steine geben Auskunft über Namen und Lebensdaten jener Jüdinnen und Juden, die dort einst in den Häusern gelebt haben und der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime zum Opfer gefallen sind.

Die Kamera begleitet Daliah bei der Eröffnung neuer Gedenkorte, bei der Arbeit mit Freiwilligen und beim Singen mit jüdischen Freunden – und zeigt damit nicht nur Vergangenheit, sondern jüdisches Leben in Wien heute. Dabei entsteht ein vielschichtiges Porträt einer Frau, die Erinnerung als Form der Vergegenwärtigung, der Mahnung und des Glaubens versteht: an Würde, an Heilung – und an das Nie-Vergessen.
Gestaltung: Biljana Petrovic
Danach beleuchtet die animierte Erklärvideo-Serie „Iconic!“ in „kreuz & quer plus“ wichtige Aspekte des Judentums.
Gestaltung
Biljana Petrovic
Redaktion
Irene Klissenbauer