
kreuz & quer
Vom Soldaten zum Friedensstifter - Martin von Tours
Jedes Jahr im November erleuchten die Laternen der Kinder Dörfer und Städte vor allem in Deutschland und Österreich. Sie erinnern an Europas wohl bekanntesten Heiligen: den heiligen Martin. Die Legende von der Mantelteilung prägt unser Bild von ihm bis heute. Doch wer ist der Mann, dessen Namen allein in Frankreich 3.600 Kirchen tragen? Dieser Frage geht die „kreuz & quer“-Dokumentation „Vom Soldaten zum Friedensstifter – Martin von Tours“ von Fritz Kalteis nach.
Beinahe alles, was man von Martin weiß, stammt aus der Feder von Martins Biografen Sulpicius Severus. Sulpicius entwirft das Bild eines Mannes, der mit den Zügen von Propheten, Aposteln und Märtyrern alle Formen der Heiligkeit in sich vereint. Der Film schält aus der Martinslegende die historische Figur heraus und stellt sie in den Kontext seiner Zeit. Die Dokumentation von Fritz Kalteis zeigt Martin als vom Christentum bewegten Soldaten, der gegen alle Widerstände eine geistliche Laufbahn einschlägt. Er wird zum Pionier des westlichen Mönchstums, zum zielstrebigen Verfechter seiner Überzeugungen gegen Kaiser und Klerus und letztlich zum ersten Heiligen der Christenheit, der nicht als Märtyrer stirbt.
Martin ist der Nationalheilige von Frankreich und der Slowakei sowie der Landespatron des Burgenlandes in Österreich. An Originalschauplätzen in Martins Geburtsort Szombathely, in Liguge, Tours und Trier spürt der Film dem Vermächtnis Martins und dessen Bedeutung in der Gegenwart nach. Spielszenen, in denen der Wiener Burgschauspieler Peter Matić und sein Sohn Paul in der Rolle des Martin zu sehen sind, lassen die Wendepunkte im Leben des Soldaten, Asketen, Heilers und Bischofs lebendig werden.
Redaktion
Christoph Guggenberger