Live von den Salzburger Festspielen 2024:

Konzert der Wiener Philharmoniker: Gustav Mahlers 9. Symphonie

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Zwischen Abschied und Aufbruch: Gustav Mahlers 9. Symphonie ist ein Meisterwerk, welches schon bei seiner Uraufführung wie aus der Zeit gefallen wirkte. Ein Abgesang auf die Epoche der Romantik, der den Beginn der musikalischen Moderne markiert. Es ist die letzte vollendete Symphonie des Komponisten, die erst 1912 und damit posthum uraufgeführt wurde und auf verschiedene Weise das große Thema Abschied abhandelt. Der Grundton der Symphonie rührt an die Abgründe der menschlichen Seele und bringt gnadenlose Brüche, zersplitterte Klangfarben und bedrückende Klagegesänge zum Vorschein.

Konzert der Wiener Philharmoniker: Gustav Mahlers 9. Symphonie
ORF/Roman Zach-Kiesling
Andris Nelsons

Während der erste Satz noch langsam und behutsam die Milde des Todes vermittelt, zeigt der zweite bereits dessen Schatten und Schrecken auf. Der dritte Satz wird zu einem musikalischen Rückblick auf das Leben und der vierte zum scheinbar nicht enden wollenden Abschiednehmen. Langsame Ecksätze, die die Endzeit ertönen lassen, umschließen turbulente Scherzo-Sätze als musikalisches Abbild des Lebens. Das Finale gleicht einem kollektiven Vergehen und Vergessen.

Gustav Mahler
APA/ÖTHM
Gustav Mahler

Eine Sonatenhauptsatzform findet sich nirgends mehr, aber auch der harmonische Zusammenhang scheint aufgelöst zu sein. Beide Rahmensätze verlassen den tonalen Raum und deuten die aufkeimende neue musikalische Epoche an. Dazwischen begegnet man immer wieder Groteskem und Burleskem. Ohne Zweifel stellt die 9. Symphonie einen Höhepunkt in Gustav Mahlers kompositorischer Entwicklung dar und wurde nicht umsonst von Alban Berg als „das erste Werk der Neuen Musik“ bezeichnet.

Bei den Salzburger Festspielen 2024 spielen die Wiener Philharmoniker Gustav Mahlers 9. Symphonie unter der musikalischen Leitung von Andris Nelsons. Für die Bildregie der ORF-Liveübertragung aus dem Großen Festspielhaus zeichnet Leopold Knötzl verantwortlich.

Teresa Vogl
ORF/Roman Zach-Kiesling
Teresa Vogl

Es moderiert Teresa Vogl.

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