Klimawandel in der Kunst - Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden?

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Schon bevor Corona den Kulturbetrieb zum Erliegen brachte, hatte ein Umdenken eingesetzt:

Wie kann man den Kulturbetrieb mit seinen vielen internationalen Events klimafreundlicher gestalten?

Nicht nur große Schriftsteller wie Jonathan Safran Foer und Jonathan Franzen setzen sich mit dem Klimawandel auseinander, auch bildende Künstler wie Ólafur Elíasson schlagen immer wieder Alarm: So ließ Eliasson vor der „Tate Gallery of Modern Art“ in London grönländische Eisblöcke schmelzen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

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ORF/Kobalt Productions/Ingo Brunner

Doch die künstlerischen Aktionen sind umstritten. Ihre Herstellung produziert jede Menge Kohlenstoffdioxid und im globalen Kunstbetrieb wird permanent durch die Welt geflogen. So gewann die Klima-Oper „Sun & Sea“ aus Litauen den Goldenen Löwen der vergangenen Kunstbiennale in Venedig. Für die kritische Performance zu globalem Tourismus und umweltpolitischer Gleichgültigkeit reisten allerdings viele Darsteller per Flugzeug an.

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ORF/Kobalt Productions/Ingo Brunner

Auch wenn die Welt pandemiebedingt vorübergehend stillsteht, ergeben sich viele Fragen: Wird sich danach etwas ändern? Sollen Kulturschaffende den Menschen einen Spiegel vorhalten und sie aufrütteln? Oder lieber den eigenen CO2-Fußabdruck verkleinern, so wie es der Choreograf Jérôme Bel schon seit Jahren vormacht?

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ORF/Kobalt Productions/Ingo Brunner

Bei Bel und seiner Performance Company herrscht striktes Flugverbot. Die Choreografien übt er mit seinen Tänzern über Skype ein – und nimmt künstlerische Einbußen in Kauf. Bis zum Corona-Ausbruch war er eine Ausnahme im Kulturbetrieb. Die Pandemie aber zwang viele, es ihm nach zu tun.

Im vergangenen Jahr erkannten auch wichtige Museen die Zeichen der Zeit. Unter anderen die Tate Gallery: Sie hat den Klimanotstand ausgerufen und will bis 2023 ihre CO2 Emissionen um 10 Prozent senken. Und Österreich begann ein Umweltzertifikat für Museen zu entwickeln. Es ist also einiges in Bewegung.

Die Dokumentation von Frauke Schlieckau hinterfragt, wie zukunftsweisend solche Ansätze sind. Und auch, ob der Kulturbetrieb durch die Pandemie etwas für den Umgang mit dem Klimawandel lernen kann.


Regie
Frauke Schlieckau

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