Josef Hoffmann - Auf der Suche nach Schönheit
Raffiniertes Inventar und kühne Bauten, radikale Schlichtheit und verspielt Ziseliertes, revolutionäre Erneuerung konservativer Weltsicht, bedingungslose Ästhetik – dafür stand Josef Hoffmann, ein Universalgenie und Bonvivant, dessen Todestag sich 2021 zum 65. Mal jährte.
Dem Errichter der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte, des Palais Stoclet und des Sanatoriums Purkersdorf widmet das Wiener MAK seit letztem Dezember die Schau „Josef Hoffmann – Fortschritt durch Schönheit“.
In seinem Film „Josef Hoffman und die Wiener Werkstätte“ zeichnet Rudolf Klingohr ein vielschichtiges Porträt des wegweisenden Architekten und Designers.
Die Schönheit hat zu unterschiedlichen Zeiten Konjunktur. War sie in der Kunst lange verpönt, sagt man ihr nun ein Comeback nach. Für Josef Hoffmann war sie gar Triebfeder. Mit der Ästhetisierung des Alltags wollte er das Leben verbessern – nicht bedenkend, dass Schönheit auch Luxusgut ist.
Seine Bauten, Designs und Entwürfe unterliegen scheinbar keiner Konjunktur, denn sie sind zeitlos. Wer etwa seiner Besteckentwürfe oder Möbel ansichtig wird, kann nur staunen, wie radikal modern sie geblieben sind.
Hoffmann verpflichtete sich der Idee des Gesamtkunstwerks, entwarf und gestaltete von Grund auf und bis ins kleinste Detail: Keine Bauaufgabe war ihm zu groß, kein Gebrauchsgegenstand zu klein. In seinem architektonischen Hauptwerk, dem für einen Brüsseler Industriellen erbauten Palais Stoclet, manifestiert sich dieses Credo in aller Virtuosität bis zum Exzess.
Von den Möbeln bis zum Briefpapier, von den Lampen bis zur Haarbürste war darin alles original und einzigartig gestaltet. Das Palais ist ein Monument der Wiener Werkstätte, jene Produktionsgemeinschaft, die Hoffmann 1903 gemeinsam mit Koloman Moser und dem Industriellen und Kunstmäzen Fritz Waerndorfer gründete und die zur wegweisenden Institution in Sachen Wiener Design wurde.
Josef Hoffmann verschloss sich auch dem Industriedesign nicht. Neben den ÖBB stattete er die Stadt Wien mit öffentlichen Abfalleimern aus.
Eine Koproduktion von TV & More und ORF gefördert von Land Niederösterreich, Filmfonds Wien und der Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien.
Gestaltung
Rudolf Klingohr