Igor Levit - No Fear
Er will mehr als konzertieren – und gleichzeitig sind es seine einzigartigen, intensiven Konzerte, in denen er ganz bei sich zu seien scheint. Die Filmemacherin Regina Schilling hat den 1987 in Nischni Nowgorod geborenen Pianisten zwei Jahre mit der Kamera begleitet.
Mit acht Jahren kam er mit seiner Familie als jüdischer Einwanderer russischer Abstammung nach Deutschland. Seit er auf den großen Bühnen steht, meldet er sich immer wieder öffentlich und politisch zu Wort - eine Überlebensstrategie, die er in seinem Leben und in seiner Musik verfolgt.
Er füllt die großen Konzertsäle rund um die Welt und legt die gefeierte Aufnahme aller Beethoven-Sonaten vor. Er schlägt die Brücke vom Alten zum Neuen, von der Musik zur Welt, dorthin, wo die Menschen sind.
Der Dokumentarfilm begleitet den Pianisten bei der Erkundung seines „Lebens nach Beethoven“, bei der Suche nach den nächsten Herausforderungen, nach seiner Identität als Künstler und Mensch.
Dann bremst Covid dieses Leben unter ständiger Hochspannung von einem Tag auf den anderen aus. Über 180 gebuchte Konzerte in der ganzen Welt werden abgesagt.
In dieser Situation des unfreiwilligen Stillstands ist Levit einer der ersten, der erfinderisch wird und mit seinen allabendlich gestreamten Hauskonzerten eine musikalische Lebensader zwischen sich und seinem Publikum auf Instagram und Twitter aufbaut. Während dieses Prozesses entdeckt er eine neue Freiheit, abseits der Zwänge des Tourneebetriebs, der Veröffentlichungen und der Vermarktung.
IGOR LEVIT - NO FEAR ist das inspirierende Porträt eines Künstlers auf seinem Parcours zwischen traditioneller Karriere und neuen Wegen in der Welt der Klassik, dem Impuls des politischen Engagements und der ständigen künstlerischen Herausforderung.