
Holy Shit - Mit Scheiße die Welt retten
Für die meisten endet die Geschichte mit dem Spülen auf der Toilette. Für Regisseur Rubén Abruña beginnt sie genau hier. In seinem Dokumentarfilm begibt sich Abruña auf eine weltweite Spurensuche nach unseren Fäkalien, um die weitreichenden ökologischen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen menschlicher Ausscheidungen zu beleuchten und mögliche Lösungen aufzuzeigen.

Der Filmemacher reist auf fast alle Kontinente, spricht mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Aktivisten und Aktivistinnen, Unternehmern und Unternehmerinnen, und zeigt, wie Exkremente als Dünger oder gar als Energiequelle genutzt werden könnten. Dabei macht er auch auf die Schattenseiten der gängigen Praxis aufmerksam: Klärschlamm, der durch industrielle Schadstoffe und Schwermetalle belastet ist und daher vielerorts nicht als Dünger zugelassen ist.

In Uganda verwandelt der Aktivist Patrick Mavo Fäkalien in nährstoffreichen Kompost. In England präsentiert Unternehmer Hamish Skermer seine Komposttoiletten beim Boomtown-Festival.

Und in den USA wird deutlich, wie viel sauberes Trinkwasser täglich für das Wegspülen von Ausscheidungen verschwendet wird. Und am Institut für Wissenschaft und Technik im südkoreanischen Ulsan, führt Professor Jaeweon Cho ein Experiment durch: Er belohnt die Menschen, die in seiner Toilette etwas hinterlassen.

Ruben Abruñas Fazit ist klar: Die Wiederverwendung menschlicher Fäkalien kann einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherheit, zum Klimaschutz, zur Verbesserung der Hygiene und zur Rettung unseres Planeten leisten.

Mit scharfem Blick und einer Prise Humor rückt Holy Shit – Mit Scheiße die Welt retten ein tabuisiertes Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Film, der deutlich macht, dass unsere alltäglichen Ausscheidungen Teil einer globalen Herausforderung sind, über die dringend gesprochen werden muss.
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Hamish Skermer