Heimat großer Töchter und Söhne
Anschließend an „9 Plätze – 9 Schätze“ geht der Bundesländerabend mit „Heimat großer Töchter und Söhne“ weiter. Die „Bundesland heute“-Moderatoren Silvia Schreiber (Landesstudio Niederösterreich) und Patrick Budgen (Landesstudio Wien) stellen dabei neun Österreicherinnen und Österreicher vor, die Besonderes geleistet haben, ohne bundesweite Bekanntheit erlangt zu haben. Besondere TV-Porträts sollen das nun ändern.
Die Porträtierten:
Burgenland
Ursula Gamauf-Eberhardt ist Friedenspädagogin. Seit ihrer Studienzeit beschäftigt sich die zweifache Mutter aus Stadtschlaining mit Menschenrechtserziehung und Friedensbildung in Schulen. In New York hat sie Kurse für die Kinderschutzbeauftragten der UNO entwickelt und Bildungstrainings für die UNESCO koordiniert. Seit 15 Jahren veranstaltet sie Friedenswochen für Kinder und Jugendliche auf Burg Schlaining. Mehr als 16.000 Schülerinnen und Schüler haben diesen Konfliktpräventions-Unterricht schon absolviert. Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg ist der Andrang von Schulklassen groß.
Kärnten
Rosmarie Schiestl ist seit 2016 Diözesankonservatorin der Diözese Gurk-Klagenfurt und die erste Frau in dieser Funktion. Der Aufgabenbereich der Kunsthistorikerin umfasst die Beratung der Pfarren, vor allem die Pflege und Erhaltung von Kunstwerken betreffend, sowie die Leitung der „Schatzkammer Gurk“, die bedeutende sakrale Kunstwerke zeigt.
Niederösterreich
Weil sie schon als Kind vom Fliegen geträumt hat, hat sich Lisa Buchner diesen Traum mit 20 erfüllt und Fallschirmspringen gelernt, um wenig später auf einen Wingsuit umzusatteln – also einen Anzug mit Flügeln, mit dem man mit bis zu 200 Stundenkilometern durch die Luft gleiten kann. Sie ist eine von wenigen Frauen, die diese Sportart ausüben, meist von ihrem Stamm-Flugplatz in Wiener Neustadt aus, und zudem die einzige Wingsuit-Trainerin in Österreich. Noch ist Wingsuit eine Männerdömäne, doch Lisa Buchner hofft, dass bald mehr Frauen sich für dieses adrenalinfördernde Hobby interessieren.
Oberösterreich
Verantwortung für die Natur und seine Mitmenschen zu übernehmen, war Willibald Girkinger aus Molln im Bezirk Kirchdorf an der Krems immer schon ein Anliegen. Der 75-Jährige war Gründungsmitglied und Vorstand des Vereins zur Errichtung des Nationalparks Kalkalpen, der heuer sein 25-jähriges Bestehen feiert. Der verheiratete Familienvater verfasste mehrere Bücher über die Region, in der er in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist und nach wie vor lebt. Der Einsatz für die Natur wurde zu einem zentralen Bestandteil seines Lebens.
Salzburg
Die Pinzgauerin Tina Widmann hat vor zehn Jahren den Verein „Rollende Herzen“ gegründet. Am Anfang ist es ausschließlich um die Verteilung von gespendeten Lebensmitteln an Bedürftige gegangen, heute ist die Freiwilligen-Organisation groß und unverzichtbar geworden. Sie bietet neben Gratis-Lebensmitteln, deren Bedarf ständig wächst, mittlerweile auch Gratisbetreuung von Kindern und auch Demenzkranken an.
Steiermark
Die angehende Apothekerin Barbara Kappaun aus Leibnitz und der Grazer Sascha Brandmüller sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine bereits dreimal mit Hilfslieferungen in die Westukraine gefahren. Sie beliefern ein Krankenhaus in Uschgorod mit Medikamenten, Verbandsmaterial und Operationsbesteck. Mit allen drei Lieferungen konnten sie medizinische Hilfsgüter im Wert von circa 11.500 Euro und unzählige Sachspenden weitergeben. Alles, was an Geld- und Sachspenden in Leibnitz gesammelt wird, geht direkt an die Partner in der Westukraine.
Tirol
Stefan Schneeberger leitet die Transplantationschirurgie an der Klinik Innsbruck. Er gilt als führend in seinem Bereich und rettet mit seinem Team jeden Tag Leben. Bei all den technischen Fortschritten sieht er dennoch weiter den Patienten/die Patientin im Mittelpunkt seiner Arbeit. Mit „Göttern in Weiß“ kann der 49-jährige Transplantationsmediziner nichts anfangen, er setzt auf die Stärken des Miteinanders und seines Teams.
Vorarlberg
Stefania Pitscheider Soraperra leitet seit 2009 das einzige Frauenmuseum Österreichs in Hittisau in Vorarlberg. Die leidenschaftliche Kulturvermittlerin stammt aus dem Südtiroler Gadertal, ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Die Sammlung von Mythen und Sagen im großen ladinischen Epos mit zahlreichen weiblichen Heldinnen haben sie von Kindheit an geprägt. Die Vermittlung von Frauengeschichte und Geschichten von Frauen sind für Pitscheider Soraperra ebenso bedeutend und spannend wie aktuelle Entwicklungen in Sachen Frauenrechte aufzugreifen und darauf zu reagieren. Pitscheider Soraperra hat das Frauenmuseum Hittisau gemeinsam mit ihrem Kulturvermittlerinnen-Team weit über die Grenzen der Region bekannt gemacht. Das Frauenmuseum Hittisau ist 2017 mit dem österreichischen Museumspreis und im vergangenen Jahr mit einer Special Commendation des Europäischen Museumspreises ausgezeichnet worden.
Wien
Michaela Killian ist die erste Betriebsführungs-Leiterin des größte Kraftwerks Österreichs, der Wien-Energie-Kraftwerke Simmering und Donaustadt. Aus dem Leistungssport und der Forschung kommend, nützt die promovierte Mathematikerin auch in ihrer Freizeit jede Sekunde, um bei herausfordernden körperlichen Aktivitäten Energie zu tanken. Der Traum der 33-Jährigen: dabei mitzuwirken, ein grünes Kraftwerk zu entwickeln.