Heimat Fremde Heimat

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Über das katastrophale Ausmaß des Erdbebens in der Türkei und Syrien

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit bis zu 23 Millionen Menschen, die von den Folgen des jüngsten Erdbebens im Grenzgebiet der Türkei und Syriens betroffen sein könnten. Die Region gilt als besonders gefährdet, da mehrere Kontinentalplatten aufeinandertreffen. Das Erdbeben der Stärke 7,8 hat Zerstörungen von katastrophalem Ausmaß verursacht: Ganze Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht, die Zahl der Toten steigt immer weiter an und unzählige Menschen sind noch unter den Trümmern verschüttet. Der Sozialarbeiter Ali Gedik lebt seit 1976 in Österreich und hat Verwandte in Pazarcık in der türkischen Provinz Kahramanmaraş, im Epizentrum des Erdbebens. Im Studio berichtet Ali Gedik von der Lage im betroffenen Gebiet.

Jesidinnen und Jesiden in Österreich

Die religiöse Minderheit der Jesidinnen und Jesiden zählt in Österreich einige hundert Angehörige. Ihren Ursprung hat die Religionsgemeinschaft im heutigen Irak, wo sie seit jeher starker Verfolgung ausgesetzt sind. Die nicht-muslimische Minderheit lebt in den kurdischen Siedlungsgebieten im Irak, in Syrien, der Türkei und dem Iran.

Jesid:innen
ORF

2014 verübte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ einen Genozid an der Minderheit, bei dem nach Angaben der UN geschätzte 10.000 Menschen ermordet, Tausende Frauen und Kinder entführt und versklavt sowie ein Großteil der Bevölkerung vertrieben wurden. So auch Ali Sol, der nun in Wien lebt und sich Unterstützung für seine Community wünscht. Samuel Mago sprach mit ihm darüber, wie es um die Jesidinnen und Jesiden in Österreich steht.

Großer Bedarf an Traumatherapien

Das Wort „Trauma“ scheint in der Alltagssprache angekommen zu sein, denn immer öfter ist die Rede davon, dass Menschen „traumatisiert“ sind. Damit gehe aber nicht selten ein inflationärer Gebrauch des Begriffes einher. Fachleute aus dem Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie erklären nun, dass nur die Folgen von Katastrophen wie Kriegen, extremen Naturereignissen oder menschengemachter Gewalt zu tatsächlichen Traumata führen. Als positiv bewerten sie, dass die interkulturelle Kompetenz sowie das Interesse an Traumatherapien in Fachkreisen zu einem höheren Niveau bei der Hilfestellung von Kriegsopfern und Überlebenden von sexualisierter Gewalt in Österreich geführt haben. Sabina Zwitter hat darüber mit ESRA-Primar Benjamin Vyssoki, dem Klagenfurter Primarius Herwig Oberlerchner sowie den Psychotherapeutinnen Nathalie Genser und Nora Ramirez Castillo vom Betreuungszentrum „Hemayat“ gesprochen.

Durch die Sendung führt Stefan Ribitsch

SENDUNG VERPASST? Die in HD produzierte Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand und als Live-Stream auf der ORF-TVthek abrufbar.

Aktuelle Berichte über Volksgruppen und Minderheiten, auch in den Volksgruppensprachen sowie Meldungen zu den Themen Diversität, Menschenrechte und Asyl sind auf der Homepage „volksgruppen.orf.at“ nachzulesen.

„Heimat Fremde Heimat“ wird im ORF TELETEXT-Gehörlosenservice auch mit Untertiteln ausgestrahlt. Die Untertitel für gehörlose und hörbehinderte Menschen sind im ORF TELETEXT auf Seite 777 abrufbar.