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Harvey Weinstein - Macht und Missbrauch

Untouchable

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Titan, Visionär, Macher: Harvey Weinstein war der selbsternannte „Eroberer“ von Hollywood, bis sein Imperium unter der Last schwerer Vorwürfe zusammenbrach.

Im Herbst 2017 wurde Hollywood vom Skandal um Produzent Harvey Weinstein, gegen den sich Vorwürfe der sexuellen Belästigung, Erpressung und Vergewaltigung richteten, erschüttert. Im März 2020 wurde er wegen diverser Sexualvergehen zu 23 Jahren Haft verurteilt. Der Film von Erfolgsregisseurin Ursula Macfarlane spinnt ein weites Netz von den Hintergründen der Persona non grata Harvey Weinstein zu den ungleichen Machtverhältnissen in Hollywood und darüber hinaus.

Filmproduzent Bob Weinstein und sein Bruder Harvey Weinstein von Miramax Films, New York City, 21. April 1989
ORF/Koch Media/Mickey Osterreicher/Getty Images
Filmproduzent Bob Weinstein und sein Bruder Harvey Weinstein von Miramax Films, New York City, 21. April 1989

Jahrzehntelang war der Produzent Harvey Weinstein einer der mächtigsten Männer in Hollywood. Mit ihrer Firma Miramax produzierten er und sein Bruder Bob anspruchsvolle, höchst erfolgreiche Arthausfilme, die ihnen viel Geld, Ruhm und Ehrungen einbrachten. Harvey Weinstein war ein Mann, der Stars erschaffen, aber auch Karrieren zerstören konnte. Jahrelang war es ein offenes Geheimnis, dass er Rollen gegen sexuelle Gefälligkeiten vergab. Doch erst 2017 wurde öffentlich, mit welcher Brutalität er angehende Schauspielerinnen, große Stars und Angestellte gezwungen hatte, ihn zu befriedigen.

Mira Sorvino und Harvey Weinstein
ORF/Koch Media/BEI/REX/Shutterstock
Mira Sorvino und Harvey Weinstein

Der Mann, der lange Zeit als unantastbar gegolten hatte, sah sich nun zahllosen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung ausgesetzt. Immer mehr Frauen wagten es, ihre erschütternden Geschichten zu erzählen – und lösten damit eine weltweite Bewegung aus, die alle Branchen erfasste: Die Me-Too-Kampagne.

Produzent Harvey Weinstein wird in New York festgenommen - 25. Mai 2018
ORF/Koch Media/Peter Foley/EPA-EFE/REX/Shutters
Produzent Harvey Weinstein wird in New York festgenommen - 25. Mai 2018

Der Dokumentarfilm von Ursula Macfarlane stellt eine moderne Parabel unserer Zeit und zukünftiger Generationen dar. Die Insidergeschichte des spektakulären Aufstiegs und Falls von Filmtitan Harvey Weinstein zeigt, wie er seine Macht über Jahrzehnte erweiterte und nutzte. Ehemalige Mitarbeiter, College-Freunde und Journalisten reflektieren die öffentliche Wahrnehmung von Weinstein als Visionär und beschreiben gleichzeitig seine skrupellosen Versuche, seine Macht zu erhalten, während der Skandal um seine Person tobte.

Eve Chilton Weinstein und Harvey Weinstein, 1995 bei den Golden Globe Awards
ORF/Koch Media/Eric Charbonneau/Bei/REX/Shutterstock
Eve Chilton Weinstein und Harvey Weinstein, 1995 bei den Golden Globe Awards

Der Film ist ein offenes, emotionales und oft schmerzliches Zeugnis - viele sprechen zum ersten Mal vor der Kamera – und zeigt die Methode und den Schaden von Weinsteins Handeln. Während der Strafprozess gegen ihn andauert, fragt der Film nach, ob die Mächtigen wirklich jenseits der Gerechtigkeit agieren und ob eine sinnvolle Veränderung überhaupt möglich ist.

Regie
Ursula Macfarlane

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