Harvey Weinstein - Macht und Missbrauch
Untouchable
Im Herbst 2017 wurde Hollywood vom Skandal um Produzent Harvey Weinstein, gegen den sich Vorwürfe der sexuellen Belästigung, Erpressung und Vergewaltigung richteten, erschüttert. Im März 2020 wurde er wegen diverser Sexualvergehen zu 23 Jahren Haft verurteilt. Der Film von Erfolgsregisseurin Ursula Macfarlane spinnt ein weites Netz von den Hintergründen der Persona non grata Harvey Weinstein zu den ungleichen Machtverhältnissen in Hollywood und darüber hinaus.
Jahrzehntelang war der Produzent Harvey Weinstein einer der mächtigsten Männer in Hollywood. Mit ihrer Firma Miramax produzierten er und sein Bruder Bob anspruchsvolle, höchst erfolgreiche Arthausfilme, die ihnen viel Geld, Ruhm und Ehrungen einbrachten. Harvey Weinstein war ein Mann, der Stars erschaffen, aber auch Karrieren zerstören konnte. Jahrelang war es ein offenes Geheimnis, dass er Rollen gegen sexuelle Gefälligkeiten vergab. Doch erst 2017 wurde öffentlich, mit welcher Brutalität er angehende Schauspielerinnen, große Stars und Angestellte gezwungen hatte, ihn zu befriedigen.
Der Mann, der lange Zeit als unantastbar gegolten hatte, sah sich nun zahllosen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung ausgesetzt. Immer mehr Frauen wagten es, ihre erschütternden Geschichten zu erzählen – und lösten damit eine weltweite Bewegung aus, die alle Branchen erfasste: Die Me-Too-Kampagne.
Der Dokumentarfilm von Ursula Macfarlane stellt eine moderne Parabel unserer Zeit und zukünftiger Generationen dar. Die Insidergeschichte des spektakulären Aufstiegs und Falls von Filmtitan Harvey Weinstein zeigt, wie er seine Macht über Jahrzehnte erweiterte und nutzte. Ehemalige Mitarbeiter, College-Freunde und Journalisten reflektieren die öffentliche Wahrnehmung von Weinstein als Visionär und beschreiben gleichzeitig seine skrupellosen Versuche, seine Macht zu erhalten, während der Skandal um seine Person tobte.
Der Film ist ein offenes, emotionales und oft schmerzliches Zeugnis - viele sprechen zum ersten Mal vor der Kamera – und zeigt die Methode und den Schaden von Weinsteins Handeln. Während der Strafprozess gegen ihn andauert, fragt der Film nach, ob die Mächtigen wirklich jenseits der Gerechtigkeit agieren und ob eine sinnvolle Veränderung überhaupt möglich ist.
Regie
Ursula Macfarlane