Graz - Räume der Literatur
Graz ist eine Stadt der Literatur mit langer Tradition - bekannt für seine literarische Vielfalt und seine experimentellen und avantgardistischen Werke. Viele Namen von früher wie etwa Alfred Kolleritsch, Peter Handke und Barbara Frischmuth kommen einem dabei in den Sinn. Mit zahlreichen Weggefährtinnen und Weggefährten waren sie die „Grazer Gruppe“, die sich rund um das historische Forum Stadtpark gebildet hat.
Heute sind es unter anderem Namen wie Olga Flor und Clemens Setz, die in Teheran geborene Wahlgrazerin Nava Ebrahimi und der Österreicher mit kongolesischen Wurzeln Fiston Mwanza Mujila, die mit der Grazer Literaturszene in Verbindung gebracht werden. Der Unterschied zu ihrer Vorgängergeneration ist, dass sich die jüngeren Autorinnen und Autoren vom Gedanken der Gruppe gelöst haben. Was jedoch bleibt, ist die Fortführung der avantgardistischen Haltung, die sie mit Gegenwartsdiagnose und politischer Brisanz verknüpfen.
Im Dokumentarfilm „Graz – Räume der Literatur“ begibt sich Regisseur Markus Mörth gemeinsam mit ihnen, stellvertretend für die gesamte heutige Generation Grazer Autorinnen und Autoren, auf eine filmische Fußreise durch Graz. Dabei geht er der Frage nach, was die Grazer Literatur auch heute noch so besonders macht.
Nach und nach entstehen im Film Porträts der Protagonistinnen und Protagonisten, die ineinandergreifen. Ihre Wege führen sie zu Theatertreffen, zu Verlagen, zu Lesungen, zu Interviews und zeigen sie auch im Gespräch miteinander. Verbindender Ort dabei ist das Literaturhaus Graz, zu dem die „Spaziergänge“ durch die Stadt immer wieder zurückführen. So wird der Film im Sinne einer dokumentarischen Erzählung ein sich langsam zusammensetzendes Puzzle einer Stadt und ihrer Mentalität, die nicht nur Literatur hervorbringt, sondern die sie vielleicht auch durch ihre Aura bedingt. So sollen auch Gemeinsamkeiten zwischen den Schriftstellerinnen und Schriftstellern aufgezeigt werden, die spezifisch für Graz sind.
„Graz – Räume der Literatur“ ist ein Porträt der lebendigen steirischen Literaturszene, das der Frage nachgeht, ob Graz nach wie vor die heimliche Literaturhauptstadt Österreichs ist.
Links:
- Alfred Kolleritsch
- Peter Handke
- Barbara Frischmuth
- Olga Flor
- Clemens Setz
- Nava Ebrahimi
- Fiston Mwanza Mujila
- kulturMontag