George Tabori - Der Schriftsteller als Fremder
„Ungarisch ist meine Muttersprache, Englisch meine Vatersprache, Deutsch ist meine Tantensprache“, so beschrieb George Tabori einmal seine Heimatlosigkeit. Was blieb, war die Landschaft seiner Kindheit in Budapest; an der Donau hat alles für den Romanautor, Stückeschreiber und Shakespeare-Verehrer, für den Schauspieler und Theaterregisseur angefangen.
Der Film erzählt Taboris Leben zwischen Horthys Budapest und Hitlers Berlin, zwischen Charlie Chaplin und Brechts Hollywood, zwischen Greta Garbo und dem New Yorker Broadway – eine aufregende Reise durch das zwanzigste Jahrhundert des Films, der Literatur und des Theaters.
Nur am Schreibtisch fand Tabori Ruhe und Einsamkeit, um sein eigenes Universum zu erschaffen. „Das Theater ist wie das Leben. Man weiß nie, wie es kommt“, sagte Tabori. Seine Theaterstücke, die seit den 1980er Jahren in Wien uraufgeführt worden waren, gehören längst zur Weltliteratur. Schriftsteller wie Imre Kertész oder Péter Esterházy sahen in dem 2007 verstorbenen Tabori den verlorenen Sohn, auf dessen Rückkehr das neue Ungarn der Literatur und des Theaters wartete.
Gestaltung
Eberhard Görner