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Gene Kelly und der Tanz mit der Kamera

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Der US-amerikanische Tänzer, Sänger, Schauspieler, Choreograph und Regisseur Gene Kelly zählt zu den wichtigsten Vertretern des Filmmusicals der 1950er-Jahre. Bereits als Kind erhielt Kelly, der am 23. August 1912 in Pittsburgh geboren wurde, Tanzunterricht. Durch Filme wie "Singin` in the Rain„, “An American in Paris„, “Brigadoon„ oder “On the Town" avancierte er zu einem der beliebtesten Tänzer und Choreographen Hollywoods. Was auf der Leinwand leicht und spontan wirkt, war in Realität ein veritabler Kraftakt. Tanzen – das war bei ihm eine explosive Mischung aus Athletik und roher Muskelkraft.

Gene Kelly mit David Kasday in einer Szene aus dem MGM-Musical "Invitation to the Dance"
ORF/Pictorial Parade/Archive Photos/Getty Images
Gene Kelly mit David Kasday in einer Szene aus dem MGM-Musical "Invitation to the Dance"

Schon in einer seiner ersten Rollen im Film „Thousands Cheers“ führt er es vor: Da tanzt er in groben Jeans und weißem T-Shirt – und seine Partnerin ist nicht etwa Ginger Rogers oder eine andere von Hollywoods Diven, sondern ein bloßer Wisch-Mob, dem er seine Jacke übergeworfen hat. Wenn er in „An American in Paris“ durch sein Apartment tanzt, dann stampft und tritt er dabei auch gegen den Türrahmen – Ausdruck jugendlichen Übermuts, aber auch Sinnbild für seinen unbedingten Willen, aus dem Rahmen des Üblichen auszubrechen.

Taina Elg, Kay Kendall, Gene Kelly und Mitzi Gaynor in "Les Girls"
ORF/Hulton Archive/Getty
Taina Elg, Kay Kendall, Gene Kelly und Mitzi Gaynor in "Les Girls"

Mit und dank Gene Kelly wurde das Tanzen zur Angelegenheit starker Männer. Zugleich aber – und das mag die von ihm begeisterten Machos überrascht haben – löst Gene Kelly das Filmmusical von seinen Ursprüngen im Vaudeville und Ballroom. Stattdessen nähert er es dem klassischen Ballett an. Die engen Shirts und Hosen, die er in seinen Nummern trägt, sind nicht nur Insignien des simplen All-American-Boys der Straße, sondern zugleich auch die größtmögliche Annäherung ans Ballett-Trikot, unter dem man jede Muskelbewegung verfolgen kann. Unentwegt platzierte er in seinen Filmen Szenen, meist gar als Höhepunkt, die sich zu reinen Tanzsequenzen entwickelten, losgelöst von allem narrativen Ballast.

Gene Kelly in Vincente Minnellis "An American in Paris"
ORF/AFP/Getty Images
Gene Kelly in Vincente Minnellis "An American in Paris"

Die Dokumentation gibt – unterstützt von zahlreichen Filmausschnitten - Einblick in das Leben von Gene Kelly, der bis heute als charismatische Hollywood-Ikone gilt.

Gestaltung
Lyndy Saville

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