Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus
Entsprechend einer Entschließung von Nationalrat und Bundesrat aus dem Jahr 1997 wird der 5. Mai – der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen – als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus begangen. Heuer steht er ganz im Zeichen der Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Gusen. Die Republik Österreich hat Anfang des Jahres bekanntgegeben, dass weitere wesentliche Grundstücke auf dem Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen angekauft wurden. Auf den Grundstücken befinden sich bedeutende bauliche Überreste des KZ Gusen, darunter der Appellplatz, der Schotterbrecher und zwei SS-Verwaltungsgebäude. Gusen wird auch der Schauplatz einer Diskussion sein, die im Rahmen der Gedenkfeier am 5. Mai ausgestrahlt wird.
Die TV-Übertragung wird auch als Live-Stream via ORF-TVthek angeboten, nachträglich auch als Video-on-Demand.
Die Diskussionsrunde setzt sich aus Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Alexander Hauer, Obmann des Vereins MERKwürdig, und Barbara Stelzl-Marx, Leiterin des Ludwig Boltzmann Institutes für Kriegsfolgenforschung, zusammen. Es moderiert Rebekka Salzer.
Einen weiteren Baustein des diesjährigen Gendenktages bildet das Stück „Hanni“ des oberösterreichischen Schriftstellers Franzobel. Das Leben der Hanni Rittenschober war geprägt von bitterer Not, Armut und Entbehrungen. Mit ihrem Vater wurde sie gezwungen, beim Bau der Baracken für das Konzentrationslager Gusen mitzuarbeiten. Später hat sie gesehen, was darin vorging, und wurde Zeugin der „Mühlviertler Hasenjagd“. Ihre mutigen Versuche, den Häftlingen zu helfen, waren allerdings wenig aussichtsreich. Ihr Mann kehrte 1947 völlig verändert aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Franzobel hat aus dieser realen Biografie ein Monodrama für die prominente Schauspielerin Maxi Blaha gemacht. Die Schauspielerin wird das Stück in der Küchenbaracke in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen aufführen. Ein Ausschnitt davon wird im Rahmen der Gedenkfeier zu sehen sein. Die Gedenkrede wird Monika Schwarz-Friesel halten, sie ist Antisemitismusforscherin und Professorin an der Technischen Universität Berlin.