
Finding Vivian Maier
Vivian Maier lebte als Nanny in Chicago und New York. Sie galt als eigenwillige Person, die das Haus jedoch nie ohne ihre Kamera verließ. Gemeinsam mit den Kindern, für die sie stets pflichtbewusst sorgte, unternahm sie gerne Streifzüge in jene Teile der Stadt, in der weniger Privilegierte lebten. Zahlreiche ihrer Fotos zeigen daher Menschen in einem zufälligen, scheinbar unbeobachteten, aber höchst berührenden Moment.

Neben der überwältigenden Anzahl künstlerisch hochwertiger Fotos, die Regisseur John Maloof zufällig bei einer Versteigerung des Nachlasses von Vivian Maier entdeckte, hinterließ sie zahlreiche Filme und Zeitungs- ausschnitte.

Basierend auf diesen Dokumenten zeigt FINDING VIVIAN MAIER die ungewöhnliche Welt einer Frau, die ihr Leben leidenschaftlich der Photographie widmete, dies bis zu ihrem Tod jedoch mit niemandem teilte.

„Es ist gut möglich, dass wir nichts über Vivian Maiers Leben und ihre Fotos wissen würden, wenn es nach ihr gegangen wäre“, so Regisseur Charlie Siskel: „Sie entschied sich für eine heimliche Existenz und versteckte ihre Kunst, solange sie lebte.“

Damit ergeht es ihr nun wie Kafka, der bestimmt hatte, dass seine Schriften ungelesen verbrannt werden sollten. Nur eben, dass John Maloof und Charlie Siskel ihre Werke fanden, diese veröffentlichten und die tausenden Fotos und Filme zum Anlass nahmen diesen Dokumentarfilm über eine heimliche Künstlerin zu gestalten.

Dabei entstand eine spannende filmische Spurensuche über das Leben einer Frau, die ihre Umwelt und sich selbst in bewegenden Momenten auf ihren Fotos festhielt – selbst aber keine Spuren hinterließ. Daher bleibt der Mensch Vivian Maier bis zum Schluss ein Mysterium, dem versucht wird durch Interviews mit ihren ehemaligen Kindern und Auftraggebern näher zu kommen.
Diese filmische Aufarbeitung des Nachlasses von Vivian Maier hat sie zur bekanntesten Straßenphotographin des 20. Jahrhunderts gemacht.