kulturMontag Zum 85. Geb. v. Marisa Mell am 24.02.2024:

Feuerblume - Die zwei Leben der Marisa Mell

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Als „Femme fatale“ und als „klassische Schönheit“ an der Seite berühmter männlicher Filmstars wie etwa Marcello Mastroianni, Michel Piccoli, Tony Curtis und Helmut Berger: so erinnert man sich an Marisa Mell. Doch wer war sie wirklich? Dieser Frage geht der Dokumentarfilm „Feuerblume – Die zwei Leben der Marisa Mell“ nach. Regisseur Markus Mörth stellt darin die berühmte Schauspielerin, deren Karriere mit ihrem Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien begann, der Privatperson Marlies Moitzi, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, gegenüber. Gleichzeitig versucht der Film mit aktuellem Blick auch die Rolle der Frau im Filmbusiness der 1960er- bis 1980er-Jahre zu hinterfragen.

Marisa Mell
ORF/Ranfilm/Gerald DeMontmorency
Marisa Mell im Film „Seifenblasen“ (1984) von Alfred Ninaus

Ihr geheimnisvoller, durchdringender Blick und ihr makelloser Körper machten Marisa Mell in den 1960er-Jahren zum Sexsymbol und für einige Jahre zum international gefeierten Filmstar. Doch ihr schauspielerisches Talent kam in den Rollen, für die sie besetzt wurde, nur selten zur Geltung. Meist wurde sie auf ihr Aussehen reduziert.

Regisseur Markus Mörth mit Marisa Mells Cousine Karin Moitzi-Aicardi, die von der gemeinsamen Jugend in Graz und der späteren gemeinsamen Zeit in Rom berichtet
ORF/Markus Mörth
Regisseur Markus Mörth mit Marisa Mells Cousine Karin Moitzi-Aicardi, die von der gemeinsamen Jugend in Graz und der späteren gemeinsamen Zeit in Rom berichtet

Ab den 1980er-Jahren nahmen die Filmangebote zunehmend ab, Mell musste sich neu orientieren. Nach längeren Phasen der Arbeitslosigkeit zog sie von Rom, wo die gebürtige Grazerin lange Jahre lebte und arbeitete, nach Wien zurück. In ihren letzten Lebensjahren spielte sie u. a. Theater, sie malte und schrieb. 1990 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Coverlove“, die eine anekdotische Abfolge von Affären in den Mittelpunkt der Erzählung liefert und nostalgisch verklärt auf ihr früheres Jet Set-Leben zurückblickt. 1991 stand sie in Houchang Allahyaris Film „I love Vienna“ zum letzten Mal vor der Kamera. Ein Jahr darauf starb Marisa Mell nach einem Krebsleiden verarmt in Wien.

Erika Pluhar
ORF/Markus Mörth
Erika Pluhar spricht in der TV-Doku über das faszinierende wie schwierige Leben ihrer guten Freundin Marisa Mell

Im Zentrum von „Feuerblume – die zwei Leben der Marisa Mell“ stehen Erinnerungen und Erzählungen ihrer Cousine Karin Moitzi-Aicardi und einiger ihrer Weggefährten und Weggefährtinnen wie etwa der Schriftstellerin und Schauspielerin Erika Pluhar, der Schauspielerin Christine Kaufmann und des Produzenten Dieter Pochlatko. In Interviews stellen sie die Kunstfigur Marisa Mell dem Menschen Marlies Therese Moitzi gegenüber. Anhand von Film- und Theaterausschnitten sowie Archivaufnahmen zeichnet der Dokumentarfilm das Leben und die Karriere von Marisa Mell nach.

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