Festkonzert zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner
Am 4. September wird heuer im ganzen Land der 200. Geburtstag von Anton Bruckner gefeiert. Das Bruckner Orchester Linz und sein Chefdirigent Markus Poschner begehen an diesem Tag ein klingendes Hochamt in Bruckners Heimathafen, der Stiftsbasilika St. Florian. Dafür konnte mit Camilla Nylund, Christa Mayer, Piotr Beczała und Michael Volle ein Weltklasse-Solistenquartett gewonnen werden, außerdem der Linzer Jeunesse Chor (Einstudierung: Wolfgang Mayrhofer) und der Hard-Chor Linz (Einstudierung: Alexander Koller).
Für Bruckners Hineinwachsen in Musik und Glaube war seine Zeit als Sängerknabe im Stift St. Florian von großer Bedeutung; ab 1851 war er ebendort als Stiftsorganist tätig und verfügte schließlich in seinem Testament, unter der Orgel der Stiftskirche seine letzte Ruhe finden zu wollen.
Bei dem Festkonzert stehen mit dem Te Deum und der unvollendeten 9. Sinfonie zwei Werke Bruckners mit religiöser Botschaft auf dem Programm. Der Komponist widmete seine „Neunte“ nämlich „dem lieben Gott“ mit dem Wunsch, „dass er mir noch so viel Zeit gönnen wird, sie zu vollenden“. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
Auch das Te Deum hat der tiefreligiöse Komponist „dem lieben Gott“ gewidmet, um das Autograf als Eintrittskarte für das Paradies vorzuweisen: „Ich glaube, wenn’s beim Jüngsten Gericht schief ging, möchte ich dem Herrgott die Partitur vom Te Deum hinhalten und sagen: Schau, das hab’ ich ganz allein für dich gemacht, nachher würd’ ich schon durchrutschen…“
Das Te Deum stellt den Höhepunkt des künstlerischen Schaffens Anton Bruckners dar. Im Konzert wird es gerne als „Finalsatz“ der unvollendeten 9. Sinfonie gespielt. Schon Bruckner selbst hat den Vorschlag gebracht, sollte er „vor Vollendung der Sinfonie sterben, so muss mein Te Deum dann als 4. Satz dieser Sinfonie verwendet werden“.
Markus Poschner und das Bruckner Orchester Linz haben sich jedoch anders entschieden und stellen die Vertonung des Ambrosianischen Lobgesangs „Te Deum laudamus“ Bruckners letzter, unvollendeter 9. Sinfonie voran.
Bildregie
Elisabeth Malzer