Erlebnis Österreich

Kleine Welt - ganz groß. Das Geheimnis der Wiese

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Diese Doku aus dem ORF-Landesstudio Steiermark widmet sich dem magischen, verborgenen und bedrohten Leben auf den steirischen Naturwiesen.

Der „Steirische Fanghaft“ ist kein Codename für einen steirischen Polizeibeamten, der einen Haftbefehl ausführen soll - es ist vielmehr ein gerade einmal 20 Millimeter großer Wiesenbewohner, dessen Larven sich von frisch geschlüpften Wolfsspinnen ernähren. Von ihm, aber auch von Osterluzeifaltern, Wanstschrecken, Rotbeinigen Erdböcken, Tapezierspinnen, Wachtelkönigen und vielen Wiesenbewohnern mehr erzählt die Dokumentation über die geheimnisvolle Wiesenwelt.

Beeindruckende Bilder

Für dieses Projekt wurde das Filmteam der Posch TV tief in den heimischen „Wiesendschungel“ entsandt - und es bringt in beeindruckenden Aufnahmen die vermeintlich kleine Welt in den letzten steirischen Naturwiesen groß heraus: Alles, was so krabbelt, flattert, sich verpuppt, Blüten schnabuliert, schreit oder singt, wurde von der Kameralinse eingefangen.

Kleine Welt - ganz groß. Das Geheimnis der Wiese

Das „Erlebnis Österreich“ zur steirischen Wiesenwelt sehen Sie am Sonntag, 13. März, um 16.30 Uhr in ORF 2 bzw. in einer längeren Version am Montag, 11. April, um 20.15 Uhr in 3sat

Über 10.000 Tierarten leben zwischen, mit oder von den Gräsern und Blüten unserer Wiesen. Viele von ihnen sind stark gefährdet, denn die industrialisierte Landwirtschaft hat die heimischen Wiesen grundlegend verändert − Naturwiesen haben heute Seltenheitswert. Durch frühes und häufiges Mähen, durch Düngen und schwere Geräte lebt nur noch auf knapp zwei Prozent aller Wiesen die einstige Vielfalt an Tieren und Pflanzen.

Geschützte Ökoinseln als Rückzugsraum

Um diesen letzten Rest zu erhalten, kauft und pachtet der Naturschutzbund Österreich Wiesenflächen, die so wie einst bewirtschaftet werden. Rund 700 dieser nun geschützten Ökoinseln liegen in der Steiermark und bieten Rückzugsraum für das sensible und komplexe Wiesenleben. „Wir haben gelernt, dass das Überleben vieler Wiesenbewohner untrennbar mit der Existenz anderer Wiesentiere und -pflanzen verknüpft ist“, erklärt Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark: „Man sagt, wenn eine Pflanzenart ausstirbt, werden fünf bis sechs Insektenarten, die davon abhängig sind, auch aussterben.“

Bild von
Kameramann Franz Posch im Naturschutzgebiet Pürgg‐Trautenfels.
Posch TV Filmproduktion/Elisabeth Frauscher
Kameramann Franz Posch im Naturschutzgebiet Pürgg‐Trautenfels.
Raupe Wiener Nachtpfauenauge
Posch TV Filmproduktion/Christian Stoisser
Raupe Wiener Nachtpfauenauge
Wanstschnecke
Posch TV Filmproduktion/Ursula Merzeder
Wanstschnecke
Kameramann Franz Posch mit Rehkitz.
Posch TV Filmproduktion/Walter Schöggl
Kameramann Franz Posch mit Rehkitz.
Regisseurin Waltraud Paschinger und Kameramann Franz Posch bei Dreharbeiten in Sankt Anna am Aigen.
Posch TV Filmproduktion/Christian Stoisser
Regisseurin Waltraud Paschinger und Kameramann Franz Posch bei Dreharbeiten in Sankt Anna am Aigen.

Die TV-Dokumentation erzählt über die überlebensnotwendigen Verbindungen zwischen Tieren und Pflanzen, aber auch zwischen Tieren untereinander. Mit Spezialoptiken, Können und Geduld hat Kameramann Franz Posch viele der winzig kleinen Lebewesen in faszinierenden Bildern eingefangen und die Wiesenlebensgemeinschaften sichtbar gemacht. Selbst für die erfahrene ORF-Universum-Regisseurin Waltraud Paschinger waren die Dreharbeiten in den steirischen Naturwiesen ein besonderes Erlebnis - vor allem die Insekten haben es ihr angetan: „Insekten sind faszinierende Tiere. Wären sie größer, müsste man sich vor einigen fürchten, dann wären wohl sie mit ihren Waffen und Panzern, ihren blitzschnellen Reaktionen und ihrer Kraft die Beherrscher der Welt.“

Jede Wiese ist einzigartig

Einen Teil der rund 700 Wiesen − wie jene rund um die Gemeinde St. Anna am Aigen im steirischen Thermen- und Vulkanland − bekam der Naturschutzbund Steiermark geschenkt - von Menschen, die wollen, dass sie in ihrer Ursprünglichkeit erhalten bleiben und zur Arche Noah für bedrohte Arten werden. Denn jede Wiese ist durch das Gestein, die Zusammensetzung der Erde, der Höhenlage, der Neigung zur Sonne, der Tiefgründigkeit des Bodens, der Feuchtigkeit und vieler weiterer Faktoren anders - jede ist einzigartig. „Wer diesen Film sieht, wird die Bedeutung jedes einzelnen Quadratmeters naturnaher Wiese neu bemessen“, so Produzentin Ursula Merzeder.

Regie

Waltraud Paschinger

Kamera

Franz Posch