Erde unter Wasser - Wohnen im Klima-Chaos
Der Meeresspiegel steigt immer schneller an. Hunderte Millionen Menschen an den Küsten unserer Erde sind schon jetzt bedroht. Wird das Wasser der Lebensraum der Zukunft? Werden wir auf „Oceanix“ leben - einer schwimmenden Stadt, wie sie die Vereinten Nationen für Klimaflüchtlinge errichten wollen? Oder werden schwimmende Villen, wie sie der französische Architekt Jacques Rougerie plant, das Südseeparadies Tahiti retten? Matthias Widter und Ulrike Schmitzer zeigen in ihrem Film visionäre Wohnprojekte für ein Leben mit der Flut.
Der Klimawandel ist unumkehrbar. Schon jetzt ist der Meeresspiegel weltweit um 20 cm gestiegen. Experten rechnen damit, dass die Ozeane bis zum Jahr 2100 um zwei Meter steigen. Das bedeutet, dass Millionen von Menschen aus Mumbai, Tokio, Guangzhou oder aus Bangladesch fliehen müssen. Auch die USA werden nicht verschont: Ganze Stadtteile von Miami, New Orleans und New York werden unter Wasser liegen.
Deshalb sind nun Ideen, die aus der Science-Fiction stammen, aktuell: Städte im Meer und unter Wasser könnten zum Zufluchtsort werden.
Die Niederlande zeigen vor, wie man auf dem Wasser wohnt. Erste Pioniere leben bereits in „schwimmenden Nachbarschaften“. Denn 40 Prozent der Niederländer leben weniger als 100 Kilometer von einer Küste entfernt und sind massiv vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Weiterhin nur Deiche und Dämme zu bauen wird nicht reichen.
Noch ist es ein spannender Luxus: Visionäre Hotelbetreiber bieten bereits jetzt Zimmer mit Unterwasserblick an. Oder wie wäre es mit einem ausgefallenen Abendessen mit Blick auf die Fische im Unterwasserrestaurant „Under“ in Norwegen?
Sticht der „SeaOrbiter“ von Jacques Rougerie bald in See? Oder werden wir bald alle auf schwimmenden Boulevards durch die Hafenstädte spazieren?
Sperrwerke wie die Thames Barriere in London, versprechen den Menschen Sicherheit. Doch diese Jahrhundertbauwerke haben ihre Grenzen. Die Mehrheit der Menschen wird darauf angewiesen sein, dass dem Meer Lebensraum abgerungen wird. An neuen Konzepten wird weltweit gearbeitet, denn die Flut wird kommen.
Eine Dokumentation von Matthias Widter und Ulrike Schmitzer.