matinee Zum 100. Geb. von Ephraim Kishon am 23.8.2024:

Ephraim Kishon - Meister der Satire

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Er ist einer der bedeutendsten und meistgelesenen Satiriker der Welt: Ephraim Kishon. Sein Leben gleicht beinahe selbst einem satirischen Roman.

In Budapest unter dem Namen Ferenc Hoffmann in eine ungarisch-jüdische Familie geboren, überlebte er das Dritte Reich, indem er aus einem Lager floh. Doch auch nach seiner Flucht hatte er große Hürden zu überwinden: Um Israeli zu werden, musste er binnen eines Jahres in einem mühsamen Studium Hebräisch erlernen.

Ephraim Kishon - Meister der Satire
ORF/Go2Films/Alma Films
Ephraim Kishon mit seiner Frau Sarah und zwei seiner Kinder

Mit seinen Kurzgeschichten, in denen er mit viel Ironie die Bürokratie und Kleingeistigkeit des Alltags der Mittelklasse schilderte, feierte Ephraim Kishon große Erfolge. Der alltägliche Wahnsinn war die Quelle, aus der seine Schätze entsprangen. Dabei entblößte er gerne menschliche Charaktereigenschaften und Schwächen, nicht aber deren Trägerinnen und Träger. Damit wurde er zum gefeierten Bestsellerautor mit einer Gesamtauflage zu Lebzeiten von 43 Millionen verkauften Büchern, davon mehr als 30 Millionen allein in Deutschland.

Ephraim Kishon - Meister der Satire
ORF/Go2Films/Alma Films
Ephraim Kishon und seine "kleine Frau" Sarah, wie er sie liebevoll bezeichnete

Autor und Regisseur Eliav Lilti folgt in seiner Dokumentation Kishons Lebensweg vom ungarischen Vertriebenen bis hin zum gefeierten Autor und Filmemacher. Einige Lebensstationen dieses großen Humoristen werden durch animierte Trickfilmsequenzen erzählt. Interviews mit Familienmitgliedern und Wegbegleiter:innen geben Einblicke in die Gedankenwelt des Satirikers. So kommen etwa seine Kinder – Tochter Renana und seine Söhne Rafi und Amir – zu Wort. Auch seine erste Frau Eva „Chava“ Klamer spricht vor der Kamera. Die zweite Frau, Sara Kishon, mit der er am längsten verheiratet war und die er in seinen Büchern oft als „die beste Ehefrau von allen“ betitelte, starb 2002. Wenn die Familienangehörigen über den verstorbenen Ehemann oder Vater sprechen, dann ist viel von der Arbeit, vom Schreiben die Rede. Ist er an einem Buch gesessen, bestanden 18 Stunden am Tag aus Schreiben. Sein Arbeitszimmer ist bis heute unverändert: Volle Regale mit Manuskripten und Büchern, ein großer Arbeitstisch und andere Arbeitsutensilien.

Ephraim Kishon - Meister der Satire
ORF/Go2Films/Alma Films
Animierte Trickfilmsequenz: Ephraim Kishon im Gespärch mit Yaron London

Hört man die Lebensgeschichte dieses Mannes, ist einem eher zum Weinen als zum Lachen zumute. Doch Kishon wählte das Lachen und schrieb seine Geschichten – stets selbstironisch und schwarzhumorig. Kishon bemerkte einmal lakonisch: „Ich verspüre Genugtuung darüber, dass die Enkel meiner Henker in meinen Lesungen Schlange stehen.“

Regie
Eliav Lilti

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