
Ephesos - Eine antike Weltstadt
Ephesos gehörte einst zu den größten Städten der Antike und ist heute eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Türkei. Die ORF-Wissenschaftsdokumentation „Ephesos – Eine antike Weltstadt“ von Viktoria Tatschl erzählt die Geschichte der antiken Metropole und gibt Einblicke in die archäologischen Forschungen vor Ort.
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Bis zum 25. Juli 2025 können Interessierte dem Forschungsteam live über die Schulter schauen. Von 7.00 Uhr bis 11.00 Uhr präsentiert ein Live-Stream einen ungekürzten Einblick in die Arbeiten vor Ort: beim Freilegen eines jüngst entdeckten dritten Stadttores und der Restaurierung einer Wandmalerei im sogenannten Hanghaus.
Im Mai 2025 hat ein ORF-Team die Archäologinnen und Archäologen bei ihren Ausgrabungen in Ephesos begleitet. In dieser Grabungssaison forschen sie an einem Tempel aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Der sogenannte „Serapis-Tempel“ ist ein rätselhafter Fall für die Archäologie in Ephesos. Trotz jahrzehntelanger Forschung ist noch immer nicht restlos geklärt, zu welchem Zweck dieser erbaut und wer darin verehrt wurde. Die Archäologinnen und Archäologen vermuten, dass es sich um einen Kulttempel für den ägyptischen Gott „Serapis“ handeln könnte. Ein eindeutiger Beweis dafür fehlt jedoch.

Jetzt versucht ein interdisziplinäres Forschungsteam das Rätsel zu lösen, indem auf dem Areal des Tempels erneut Ausgrabungen stattfinden. Die Architektur des Bauwerks soll so zur Gänze erschlossen werden. „Letztlich ist das Aussehen und die Architektur des Tempels sehr entscheidend dafür, um seine Funktion herausfinden zu können“, erklärt Martin Steskal, Archäologe und Grabungsleiter in Ephesos.

Seit nunmehr 130 Jahren leitet das Österreichische Archäologische Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die Ausgrabungen in Ephesos. Heute ist das Forschungsteam international und interdisziplinär aufgestellt. Rund die Hälfte der 250 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen aus der Türkei.
Die Dokumentation gibt Einblicke in die bewegte Geschichte der einstigen antiken Metropole in Kleinasien. Nach der griechischen Herrschaft wurde Ephesos im ersten Jahrhundert vor Christus Teil des römischen Reiches. In jener Zeit erlebte Ephesos seine bedeutendste politische und wirtschaftliche Blüte als Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Diese Blütezeit schlug sich in vielen „steinernen Zeugen“ nieder. In Prunkbauten, wie etwa der eindrucksvollen Fassade der berühmten Celsus-Bibliothek. Ephesos wurde – anders als Rom oder Athen – nie modern überbaut. Es braucht also nur wenig Fantasie, um sich dort vorstellen zu können, wie das Leben in einer antiken Großstadt ausgesehen hat.
Gestaltung
Viktoria Tatschl
Redaktion
Franz Zeller