Enrico Caruso - Die ewige Stimme
Das Leben Enrico Carusos verlief so melodramatisch wie die Handlungen zahlreicher Opern, in denen er gesungen hat. Seine phänomenale Tenorstimme machte ihn weltweit bekannt – war er doch der erste große Superstar der Oper. Doch die Hintergründe eines bisher kaum bekannten Attentats in Kuba werfen ein neues Licht auf die legendäre Jahrhundertstimme, die heute zum kulturellen Erbe der Menschheit gehört. Sein 150. Geburtstag am 25. Februar ist Anlass, der unglaublichen Karriere von Caruso auf den Grund zu gehen: Wie konnte ein Kind aus derart einfachen Verhältnissen an der Metropolitan Opera in New York reüssieren? Worin liegt sein Mythos begründet und wie kam er zustande?

Der große Erfolg Carusos ist nicht allein der einzigartigen Farbe seiner Stimme und seiner Bühnenpräsenz zuzuschreiben. Durch die ersten Tonaufnahmen auf Wachswalzen Anfang des 20. Jahrhunderts und die Verbreitung der Schallplatte wurde Carusos Stimme in die Welt getragen. „Das Grammophon wurde durch ihn berühmt und umgekehrt“, sagt Francesco Canessa, der italienische Caruso-Biograf.

Ausgangspunkt der Dokumentation ist Carusos Reise nach Havanna im Frühjahr 1920. Für 10.000 Dollar pro Abend sollte er in der Oper auftreten - niemals zuvor wurde einem Sänger eine solche Summe bezahlt. Caruso befand sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

Doch jeden Tag schrieb der Opernstar an seine Frau und erzählte ihr von seinen Stimmungsschwankungen, seiner Angst vor „dunklen Mächten“, aber auch von seiner Furcht vor der Presse. Eines Abends - Caruso wartete gerade auf seinen Auftritt als Radamès in „Aida“ - erschütterte eine gewaltige Explosion das Theater und Carusos Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Über den weiteren Fortgang der Geschichte gibt es unterschiedliche Aussagen…

Enrico Caruso starb ein Jahr nach seiner Havanna-Reise in seiner Heimat Neapel. Mit seinem Tod ging eine Epoche der international gefeierten italienischen Oper zu Ende.
Regie
Norbert Busè