Ein deutsches Leben
Brunhilde Pomsel kam einem der größten Verbrecher der Geschichte so nah, wie kaum ein anderer Mensch. Von 1942 bis zum Mai 1945 arbeitete sie im Vorzimmer von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels. Sie war seine persönliche Sekretärin und Stenotypistin. Noch in den letzten Kriegstagen 1945, als die sowjetischen Truppen bereits in den Straßen Berlins standen, tippte sie im Bunker Schriftsätze und wurde im innersten Kreis der NS Führung Zeugin des Untergangs.
„Ein Deutsches Leben“ versteht sich nicht als Dokumentation über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Vielmehr entlarvt der Film die Verführung und die Bereitschaft verführt zu werden, um Eitelkeit und Korrumpierbarkeit, die Macht und ihre Anziehungskraft, Naivität und Verstrickung - um Schuld und Sühne. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die unverhofft ins Zentrum des Bösen, den inneren Kreis einer wahrlich finsteren Macht katapultiert wurde.
Mit ihren Geschichten führt die 103 Jahre alte Brunhilde Pomsel dem Publikum vor Augen, wie schleichend eine gesellschaftliche Verführung von statten gehen kann und wie anfällig Individuen gegenüber diesen Verführungen sind. Es ist vielleicht eine der letzten, großen, persönlichen Geschichten aus dieser Zeit, die noch erzählt werden kann.
Der Dokumentarfilm wurde mit Mitteln des ORF und in Zusammenarbeit mit dem Film/Fernseh-Abkommen hergestellt.
Regie
Christian Krönes
Olaf S. Müller
Roland Schrotthofer
Florian Weigensamer