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Verpachtete Paradiese: Sind unsere Seen nicht so privat wie es scheint?

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An Österreichs Seen gibt es zwei Klassen von Menschen: Die einen haben sich irgendwann ein Plätzchen am See gekauft, den anderen verkauft man jedes Jahr das Märchen vom See: Seine Ufer seien längst in privater Hand und weitere Seezugänge daher kaum noch möglich.

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Aber stimmt das? Ein Blick in den Landeskataster zeigt, dass an Salzburgs Badeparadiesen die meisten Ufer nach wie vor fest in Landesbesitz sind. Sie wurden nie privatisiert, sie werden nur seit Jahrzehnten verpachtet.

Aber warum verlängert man diese Verträge mit Privatpersonen alle paar Jahre, anstatt dem steigenden Wunsch von Politik und Bevölkerung nach mehr öffentlichen Seezugängen nachzukommen?

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Außerhalb Salzburgs werden fast alle beliebten Badeseen von den österreichischen Bundesforsten verwaltet. Da reichen die Grenzen der Privatgrundstücke tatsächlich oft bis an die Uferlinie. Aber auch hier sind neue öffentliche Ufer möglich, denn hinter vielen dieser als „privat“ ausgewiesenen Gründe steckt als Eigentümer ein öffentliches Unternehmen: die Bundesforste. Wie viele Flächen sie am See besitzen ist ein gut gehütetes Geheimnis: SPÖ, FPÖ, Die Grünen und NEOS haben schon vor Jahren einen Antrag gestellt, um an diese Informationen zu gelangen - bis heute ohne Erfolg. Die Republik weiß also nicht, was dem Unternehmen, das ihr gehört, gehört.

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Verpachtete Paradiese: Sind unsere Seen nicht so privat wie es scheint?

Martin Steiner hat für ECO Spezial Seeufer besucht, die von den Bundesforsten oder dem Land Salzburg verpachtet werden - und ist mit der Frage, ob man diese Pachtverträge auch auslaufen lassen kann, auf eine Mauer des Schweigens gestoßen, die Bände über die heiklen Interessenslagen an Österreichs teuersten Plätzen spricht.