Eco Spezial
Landwirtschaft am Wendepunkt: Wie viele Menschen ernährt die Erde?
Die industrielle Landwirtschaft gefährdet ihre eigene Grundlage: Jedes Jahr verlieren wir ein Prozent des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens weltweit an fortschreitende Umweltzerstörung. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung, die er ernähren soll: In dreißig Jahren sollen sich bereits zehn Milliarden Menschen die Erde teilen. Wie kann eine Landwirtschaft aussehen, die die Menschheit trägt, ohne ihr Ökosystem zu zerstören?
Es gilt den Spagat zwischen Ernährungssicherheit und Ökologie zu schaffen. Biologische Landwirtschaft schont zwar die Böden, bringt aber zu wenig Ertrag für die gesamte Menschheit. Intensivlandwirtschaft versorgt die breite Masse, ruiniert die Erde langfristig und gefährdet die Biodiversität. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?
Um den Einsatz teurer Kunstdünger und schädlicher Pestizide zu reduzieren, setzt die industrielle Landwirtschaft große Hoffnungen in moderne Technologien. Statt wie bisher flächendeckend zu spritzen, sollen künftig Drohnen und Feldroboter die Problemzonen eines Ackers ausfindig machen und die Chemikalien gezielt und sparsam in den Boden einbringen. Ist das die Zukunft der Landwirtschaft? Oder ist es nur „weniger vom Schlechten“, wie Vertreter von Kleinbauern meinen, die sich gegen immer mächtiger werdende Agrar-Konzerne wehren.
Auch die Landwirtschaft ohne Land ist keine Utopie mehr: In Städten entstehen sogenannte „vertikale Farmen“. Im Keller von Zinshäusern wachsen Delikatessen auf Abfällen. Und die Wissenschaft arbeitet daran, Milch und Fleisch aus dem Labor auf unsere Teller zu bringen.
Martin Steiner berichtet in einem „ECO Spezial“ vom Dilemma eines immer kleiner werdenden Planeten, der eine immer größer werdende Bevölkerung ernähren muss.