
Eco Spezial
Land in Sicht! - sind Österreichs Seeufer nicht so privat wie es scheint?
Wer darf an den See und wer nicht? Seit Jahren zeigt die ECO-Redaktion, wie der freie Zugang zu Österreichs Badeseen verhindert wird, aber auch welche Schlupflöcher das österreichische Recht für Badehungrige bietet. Wie unsere Sendung gezeigt hat, dürfen die Ufer, die entstehen, wenn der Wasserstand sinkt, von allen betreten werden - selbst vor Privatgrundstücken. Viele Eco-Zuseher haben seitdem die Probe aufs Exempel gemacht – nicht immer zur Freude der Seegrundbesitzer. Ein Mann am Fuschlsee wurde sogar angegriffen und erzählt nun seine Geschichte. Die Episode zeigt, wie umkämpft unsere Seeufer immer noch sind. Dabei gäbe es noch mehr Möglichkeiten, etwas zu ändern: denn so privat wie die unzähligen Verbotsschilder vom Wasser kommende Besucher glauben lassen, sind diese Ufergrundstücke gar nicht.

Hinter den schmalen Uferstreifen, die im Sommer bei tiefem Wasserstand uns allen gehören, stehen vielfach noch weit breitere Streifen des Seeufers im öffentlichen Eigentum - verwaltet von den österreichischen Bundesforsten oder dem Land Salzburg. Und die verpachten unsere Ufer immer wieder aufs Neue an die immer gleichen Eigentümer der Seegrundstücke dahinter. Ihr Argument: Nur diese Privatgrundbesitzer hätten auch einen Zugang zu den dazugehörigen Ufern. Kritiker meinen, durch dieses System können sich Seegrundbesitzer auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Denn die Märchenpreise, die ihre Grundstücke derzeit erzielen, seien nur möglich, weil damit auch das Privileg der exklusiven Uferpacht eingekauft wird. Die österreichische Bevölkerung, der diese Uferstreifen eigentlich gehören, muss hingegen weiterhin auf Verbotsschilder starren.
Ein ECO-Spezial über freien Seezugang, althergebrachte Gepflogenheiten und: neue Ufer. Bericht: Martin Steiner