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Tipp dich in die Schuldenfalle: Die unterschätzte Gefahr der Sportwetten
Die Europameisterschaft läuft zwar noch, aber ein Gewinner steht schon fest: die Sportwetten-Industrie. Die Wettanbieter locken mit schnellen Gewinnen, verbuchten im Vorjahr Rekordergebnisse und zahlen im Vergleich zum Glücksspiel viel weniger Steuern. Möglich macht das Österreichs umstrittener Sonderweg: Im Unterschied zum Rest Europas gelten Sportwetten nur bei uns als „Geschicklichkeitsspiel“ und nicht als Glücksspiel.
Speziell rund um Sport-Großereignisse wie aktuell die Fußball-Europameisterschaft werben die Wettanbieter massiv. Auch das ist nur möglich, weil sie nicht als Glücksspiel gelten. Vermittelt wird, man könne mit Expertenwissen Geld gewinnen. Dabei zeigen Studien, dass Sportwetten aufgrund des Zufallscharakters als Glücksspiele klassifiziert werden sollten. Dazu kommt: Sportwetten haben laut Monika Lierzer von der Fachstelle für Glücksspielsucht in Graz das „zweithöchste Suchtpotenzial nach Automatenspielen“. Rund 100.000 Personen in Österreich sind wettsuchtgefährdet.
Ein Betroffener aus Kärnten hat während einer Weltmeisterschaft 2018 mit einer kleinen Sportwette begonnen und ist dadurch auf eigentlich illegale Online-Casinos gestoßen. Das Ergebnis: Innerhalb eines halben Jahres hat er einen Schuldenberg von 150.000 Euro angehäuft, was ihn an den Rand seiner Existenz getrieben hat. Er ist mit seiner Geschichte nicht allein. Wie kann das sein? Und warum gibt es vonseiten der Politik keine klaren Regeln? Bericht: Emanuel Liedl, Michael Mayrhofer
Steigendes Frauenpensionsalter: Lohnt sich länger arbeiten?
Seit heuer heißt es für Frauen: später in Pension. Bis 2033 wird ihr Antrittsalter in Halbjahresschritten dem der Männer angeglichen. Das soll ihnen auch mehr Geld in der Pension bescheren: denn derzeit haben Frauen im Schnitt um 35 Prozent niedrigere Pensionen als Männer. Doch wie wirkt sich länger arbeiten konkret aus?
Oft sind Frauen schon jetzt gesundheitlich angeschlagen, wenn sie pensionsreif sind. Deutlich länger arbeiten ist nicht allen möglich. Aber es gibt auch Frauen, die freiwillig über das Pensionsalter hinaus arbeiten können und wollen. Was ist besser für sie: einfach weiter im Job bleiben oder die Pension nehmen und parallel dazu weiterarbeiten? Bericht: Bettina Fink