Die Zauberflöte
Mozarts Die Zauberflöte, 1791 in Wien uraufgeführt, ist ein Meisterwerk, das mit unnachahmlicher Kunstfertigkeit Unterhaltung mit Ambition verbindet. Die Oper ist eine faszinierende Synthese aus Märchen, Philosophie und den Idealen der Aufklärung, die tiefgründige moralische und spirituelle Themen behandelt, ohne dabei auf humorvolle und magische Elemente zu verzichten.
Zu Beginn der Erzählung treffen zwei zentrale Figuren aufeinander, deren Gegensätze das Herz der Handlung bilden: Papageno, der einfache Vogelfänger, äußert sich mit den Worten „Ein Mensch, wie du“, während Tamino stolz auf seine königliche Abstammung verweist. Doch bald zeigt sich, dass es Papageno ist, der das wahre Wesen des Menschseins verkörpert – etwas, das Tamino noch finden muss. Das Libretto von Emanuel Schikaneder führt die Protagonisten durch Prüfungen, die zwischen dramatischen Gefahren – wie der „Rache der Hölle“ – und den sanften Höhen der Liebe pendeln.
Tamino wird in eine Welt voller Geheimnisse und Magie eingeführt, als er sich in Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, verliebt. Um sie zu befreien, muss er gemeinsam mit Papageno Prüfungen bestehen, die ihn innerlich und äußerlich herausfordern und zu moralischer und spiritueller Reifung führen. Die Königin der Nacht und Sarastro, der weise Hohepriester des Lichts, stehen sich als Gegenspieler gegenüber – die Königin verkörpert die Rache, Sarastro den Weg zu Weisheit und Tugend.
Magische Tiere, wundersame Knaben und märchenhafte Szenen lassen die Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters lebendig werden, während die Ideale der Aufklärung und Freimaurerei – Vernunft, Brüderlichkeit und moralische Läuterung – der Erzählung eine universelle Bedeutung verleihen.
Musikalisch vereint Mozarts Komposition volkstümliche Leichtigkeit mit virtuoser Kunstfertigkeit. Papagenos einfache, liedhafte Melodien bezaubern, während die Koloraturarien der Königin der Nacht mit technischer Brillanz und dramatischer Intensität beeindrucken. Sarastros majestätische Bass-Arien stehen für Weisheit und Harmonie, und die harmonischen Klänge der Zauberflöte entfalten eine universelle Kraft. Mozarts Musik lässt jede Figur lebendig werden und begleitet ihre Entwicklung emotional.
Die Neuinszenierung an der Wiener Staatsoper, unter der Regie von Barbora Horáková und der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy, erweckt das Werk mit einer herausragenden Besetzung zu neuem Leben – darunter Georg Zeppenfeld als Sarastro,
Julian Prégardien als Tamino,
Serana Sáenz als Königin der Nacht,
Slávka Zámečníková als Pamina,
Ludwig Mittelhammer als Papageno,
Ilia Staple als Papagena und Matthäus Schmidlechner als Monostatos.
Der ORF überträgt das magische Spektakel wenige Tage nach der Premiere in der Bildregie von Leopold Knötzl, mit Teresa Vogl als Moderatorin, die durch die zauberhaft-mystische Welt führt.