Die Verführerin - Adele Spitzeder
„Ich bin Schauspielerin. Und alle bringen mir ihr Geld, obwohl ich keinerlei Sicherheiten habe und nichts von Gelddingen verstehe.“ Mit viel Charme und Raffinesse gelingt es Adele Spitzeder in München in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eines der größten Geldinstitute ihrer Zeit aufzubauen: die Dachauer Bank. Doch was für viele wie ein Traum beginnt, wird schließlich zum Alptraum – der Ruin unzähliger geprellter Anleger.
Basierend auf dem Drehbuch von Ariela Bogenberger verfilmte Xaver Schwarzenberger die „Adele Spitzeder“-Biografie. In der ORF/BR-Verfilmung „Die Verführerin – Adele Spitzeder“ gibt die Oberösterreicherin und Birgit Minichmayr die Hauptrolle.
Vor der Kamera von Xaver Schwarzenberger standen neben Minichmayr weiters Sunnyi Melles, Marianne Sägebrecht, Karlheinz Hackl, Alicia von Rittberg, Maximilian Krückl, Florian Stetter, Balthasar Engel, Paula Kalenberg, Johannes Herrschmann u. v. m.
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Als Adele (Birgit Minichmayr) 1865 in München ankommt, scheint ihre Lage nahezu ausweglos: Völlig mittellos bleibt ihr nichts anderes übrig, als Geld zu absolut überhöhten Zinsen zu leihen. Die Spirale dreht sich unaufhaltsam nach unten. Doch Adele ist kein Mensch, der kampflos aufgibt. Getrieben von dem unbändigen Wunsch nach Applaus und Anerkennung rappelt sie sich nach jeder Niederlage wieder auf, um in einem atemlosen Tempo erneut Anlauf zu nehmen. Und schließlich kommt ihr die rettende Idee: Sie verspricht den einfachen Leuten „das meiste Geld für ihr Geld“. Die Zinszahlungen deckt sie durch immer weitere Einlagen von neuen Kunden, und das Konzept geht zunächst auf: Mitten in der urbayerischen Kneipe von Edeltraud Staller (Marianne Sägebrecht), zwischen Tagelöhnern und Handwerkern, avanciert Adele zum „Bankfräulein“.
Als eine der ersten Frauen in diesem Geschäft wird sie missgünstig beäugt. Vor allem nachdem ihr Erfolg kein Ende zu nehmen scheint. Denn Adele weiß sich zu inszenieren: Sie verteilt großzügig Almosen an die Armen, spendet reichlich an die Kirche, die ihren Namen von der Kanzel predigen lässt, und kauft schließlich zur Eigenwerbung kurzerhand eine Zeitung. Der finanzielle Erfolg stillt Adeles Durst nach künstlerischer Bestätigung nicht. Sie nimmt den jungen Poeten Balthasar Engel (Florian Stetter) bei sich auf, aber seine Bewunderung lässt sich nicht erkaufen. Adele umgibt sich gern mit Menschen und genießt den Moment. Allerdings lässt sie nie jemanden wirklich an sich heran, und damit macht sie sich nicht nur Freunde. Langsam beginnt es im Hintergrund zu brodeln. Es wird immer enger für Adele. Gläubiger, Konkurrenten und Polizei, allen voran der Pfandleiher Stangl (Johannes Herrschmann), spinnen eine Intrige, der sie nicht mehr entkommen kann. Und schließlich wird die Spitzederin verhaftet.
„Die Verführerin – Adele Spitzeder“ ist eine Koproduktion von ORF und BR, hergestellt von Summerset GmbH.