Die Reifeprüfung

The Graduate

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Oscar-prämierter Kultklassiker mit Dustin Hoffman

Der frischgebackene College-Absolvent Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) hat wenig Lust, den ambitionierten Zukunftsplänen seiner Eltern nachzukommen. Mehr aus Lethargie denn aus Leidenschaft lässt er sich auf eine Affäre mit der reifen, verheirateten Mrs. Robinson ein. Als Ben sich in deren Tochter Elaine verliebt, versucht Mrs. Robinson mit allen Mitteln die Beziehung zu stoppen.

Im Bild: Dustin Hoffman (Benjamin Braddock), Katharine Ross (Elaine Robinson).
ORF/Studiocanal
Im Bild: Dustin Hoffman (Benjamin Braddock), Katharine Ross (Elaine Robinson).

Inhalt

Der junge, schüchterne College-Absolvent Benjamin Braddock trifft auf einer Party Mrs. Robinson, eine Freundin der Familie. Die reife, schöne Frau ist von dem jungen Mann fasziniert. Nach einigem Zaudern lässt sich Ben auf eine Affäre mit Mrs. Robinson ein, obwohl sie ihm zu verstehen gibt, dass er seine Finger von ihrer Tochter Elaine lassen solle. Doch Ben verliebt sich in die junge Frau.

(Hörfilm in Stereo-Zweikanaltontechnik: deutsch / deutsch mit Bildbeschreibung)

Im Bild: Anne Bancroft (Mrs. Robinson), Dustin Hoffman (Benjamin Braddock).
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Im Bild: Anne Bancroft (Mrs. Robinson), Dustin Hoffman (Benjamin Braddock).

Sieben Oscarnominierungen, ein Oscar

Die von Mike Nichols inszenierte Gesellschaftsdramödie „Die Reifeprüfung“ katapultierte den damals noch unbekannten Schauspieler Dustin Hoffman in den Hollywood-Himmel und machte die Filmmusik von ‚Simon & Garfunkel’ zu einem der berühmtesten Soundtracks der Filmgeschichte. Der Film erhielt insgesamt sieben Oscar-Nominierungen (darunter alle Hauptdarsteller), Nichols durfte schließlich den Regie-Oscar entgegennehmen. Obwohl Anne Bancroft (1931-2005) als ‚reife Frau’ den jungen College-Absolventen („The Graduate“, wie der Film im Original heißt) verführt, war sie nur sechs Jahre älter als der damals 30-jährige Dustin Hoffman (Jahrgang 1937) und etwa um acht Jahre älter als Filmtochter Katharine Ross.

Im Bild: Dustin Hoffman (Benjamin Braddock).
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Im Bild: Dustin Hoffman (Benjamin Braddock).

Legendäres Film-Poster

In dem berühmten Poster zum Film betrachtet Dustin Hoffman aufmerksam Mrs. Robinsons Beine im Vordergrund. Das bestrumpfte Bein gehörte allerdings nicht Anne Bancroft, sondern der damals noch unbekannten Schauspielerin Linda Gray, die als Sue Ellen Ewing in der Serie „Dallas“ zu Fernsehruhm kam.

Im Bild: Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) trifft sich zu einem Rendevouz mit Mrs. Robinson (Anne Bancroft).
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Im Bild: Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) trifft sich zu einem Rendevouz mit Mrs. Robinson (Anne Bancroft).

Mrs. Robinson war eigentlich Mrs. Roosevelt

Erstaunlicherweise wurde der berühmte Song „Mrs. Robinson“ keineswegs für den Film komponiert. Paul Simon hatte ein Lied über Eleanor Roosevelt geschrieben, das er ‚Mrs. Roosevelt’ nannte. Nichols gefiel das Lied und benannte es kurzerhand in ‚Mrs. Robinson’ um. Der Rest des Soundtracks besteht aus bereits veröffentlichten Hit-Songs von Simon & Garfunkel, darunter „Sound of Silence“ und „Scarborough Fair“. Das Album kam im Jahre 1968 heraus und schoss an die Spitze der Charts. Der Großteil der Hintergrundmusik stammte von Jazzlegende Dave Grusin.

Mike Nichols am 11. Jänner 2008 in Paris für einen Photocall für seinen Film "Charlie Wilsons War".
APA/ AFP PHOTO PATRICK KOVARIK
Mike Nichols am 11. Jänner 2008 in Paris für einen Photocall für seinen Film "Charlie Wilsons War".

Gebürtiger Berliner: Mike Nichols (1931-2014)

Regisseur Mike Nichols, dessen letzter Film im Jahre 2007, die Polit-Farce „Charlie Wilsons War“, die amerikanische Intervention im Afghanistan der 1980er Jahre aufs Korn nahm, wurde 1931 als Michael Igor Peschkowsky in Berlin geboren. 1939 musste er mit seinen Eltern aus Nazi-Deutschland fliehen und fand in Amerika eine neue Heimat. 1944 bekam Nichols die amerikanische Staatsbürgerschaft zuerkannt. Seinen Einstand in Hollywood feierte er im Jahre 1966 mit der fulminanten Verfilmung des Edward-Albee-Stücks „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ mit dem explosiven Schauspielerehepaar Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen. Der Film wurde mit fünf Oscars (darunter einen für seinen weiblichen Star) und einer Oscar-Nominierung für Beste Regie ausgezeichnet. Drei Jahre später durfte Nichols seinen ersten (und einzigen) Regie-Oscar entgegen nehmen, für den Coming-of-Age-Klassiker „Die Reifeprüfung“(1967) mit Dustin Hoffman als ziellosen College-Graduate, den sich die sexuell unterbeschäftigte Anne Bancroft alias Mrs. Robinson als Liebespielzeug angelt. Nichols starb am 19. November 2014 kurz nach seinem 83. Geburtstag in New York.

Dustin Hoffman und Ehefrau Lisa Hoffman bei den Governors Awards, am 17. November 2017, in Hollywood.
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Dustin Hoffman und Ehefrau Lisa Hoffman bei den Governors Awards, am 17. November 2017, in Hollywood.

Dustin Hoffman

Der Hollywood-Star (84) ist nach wie vor sehr aktiv und war zuletzt im Horrorthriller „Diener der Dunkelheit“(2019) zu sehen. In Noah Baumbachs Familienkomödie „The Meyerowitz Stories“(2017) spielte Hoffman einen semi-erfolgreichen egozentrischen Bildhauer, dessen Larger-than-Life-Figur wie ein Schatten über seinen erfolglosen Sohn Adam Sandler schwebt. Anfangs war die Schauspielerei für Hoffman nur eine Notlösung. Er war am College durchgefallen und wollte nicht zum Militär. „Mach Schauspiel, die lassen dich nicht durchrasseln, das ist wie beim Sport“, empfahl ihm ein Freund. Der nur 1,67m große Hoffman schrieb sich beim Pasadena Playhouse College ein - und wurde zum Superstar unter Amerikas Charakterdarstellern, geehrt mit zwei Oscars („Kramer gegen Kramer“, „Rain Man“) und fünf Golden Globes. Für „Die Reifeprüfung“ wurde er im Jahre 1968 für einen Golden Globe und einen Oscar als Bester Darsteller nominiert, gewann aber schließlich den Golden Globe als „Most Promising Newcomer“.

Hauptdarsteller

Dustin Hoffman (Benjamin Braddock)

Anne Bancroft (Mrs. Robinson)

Katharine Ross (Elaine Robinson)

William Daniels (Mr. Braddock)

Elizabeth Wilson (Mrs. Braddock)

Regie

Michael Nichols

Drehbuch

Calder Willingham

Buck Henry

Kamera

Robert Surtees

Musik

Dave Grusin

Paul Simon

Story

Charles Webb (Roman)