Die Kunstaufpasser:
Das Centre Pompidou - erzählt von seinem Aufsichtspersonal
Das Centre Pompidou in Paris beherbergt die größte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst in Europa. Die Doku rückt drei Aufseherinnen und Aufseher des Hauses und deren einzigartigen Blick auf die Kunstwerke in den Mittelpunkt. Kaum jemand verbringt so viel Zeit mit den Arbeiten wie sie. Sie präsentieren ihre Lieblingswerke und gewähren Einblicke in die Schätze des Pariser Kulturerbes.
Anfang des 20. Jahrhunderts zog Paris namhafte KünstlerInnen aus aller Welt an, die das kulturelle Leben der Stadt bereicherten und sie zum Epizentrum kultureller Innovationen machten. Das Centre Pompidou verkörpert auch heute noch den Geist dieser Epoche und beherbergt Werke von Marcel Duchamp, Piet Mondrian, Robert Delaunay und Yves Klein, um nur einige zu nennen.
Das Museumsgebäude selbst, ein auffälliges Konstrukt aus Rohren und Leitungen, markierte bei seiner Eröffnung in den 1970er Jahren einen Wendepunkt in der Architektur. Es hat seitdem sowohl Bewunderung als auch Kritik erfahren und bleibt ein markantes Symbol für den Kunstmarkt. Der rebellische Geist des Centre Pompidou ist bis heute erhalten geblieben und wird auch vom Aufsichtspersonal gelebt. Die Kunsthüter fungieren als Kunstvermittler und haben einen eigenwilligen Blick auf die Werke, die sie beschützen.
Pascal Gourmelin, seit etwa 30 Jahren Aufseher im Centre Pompidou, wacht über eine blaue Skulptur von Yves Klein. Für ihn ist die hypnotisierende Farbe das eigentliche Kunstwerk, nicht die Skulptur selbst.
Véronique Testard, eine Schauspielerin, zeigt den Plattenladen von Ben Vautier, ein Geschäft, das der Künstler mit Objekten und Versen bemalt hat. Ein Spruch an der Wand, „Kultur ist dazu da, die Armen zu beeindrucken“, bringt die Aufseherin zum Lachen und verdeutlicht, dass Kunst auch Unterhaltung für alle sein kann.
Die Dokumentation „Das Centre Pompidou – erzählt von seinem Aufsichtspersonal“ vom Regieduo Corinna Belz und Tuan Lam zeigt, dass das Aufsichtspersonal nicht nur als Hüter:innen, sondern auch als Kunstvermittler:innen mit ihren persönlichen Perspektiven auf die Werke und ihren Geschichten das Museumserlebnis der Besucher:innen bereichern.
Regie
Corinna Belz
Tuan Lam