Die Erfindung der guten Mutter
Die liebevolle, fürsorgliche Mutter, die immer für ihre Kinder da ist, den Haushalt managt, gleichzeitig zum Einkommen beiträgt und dabei Ehemann, Freunde und sich selbst nicht vernachlässigt – das ist die Super-Mama unserer Tage.
Aber war das immer so? Welchen Stellenwert hatte Mutter-Sein in anderen Epochen? Gibt es den vielbeschworenen Mutterinstinkt? Woher kommen die Zuschreibungen und wer entscheidet, wie eine gute Mutter zu sein hat?
Um diese Fragen zu beantworten, begibt sich Regisseurin Marion Priglinger auf die Spuren der zahlreichen Mythen, die sich um das Bild der Mutter ranken. Es ist ein Zeitreise durch die Kulturgeschichte der Mutterschaft - von der Muttergöttin in der Altsteinzeit, dem Marienkult im Mittelalter, über die Entdeckung der Mutterliebe und der Mutterschaft als weibliche Berufung im 18. Jhdt. bis hin zur heutigen Working-Mom.
Wissenschaftler*innen und Expertinnen unterschiedlichster Fachrichtungen kratzen schonungslos am Mythos der Mütterlichkeit. „Die gute Mutter ist für mich so selten wie Mozart“, resümiert die französische Philosophin und Autorin Elisabeth Badinter, „und die Vorstellung der perfekten Mutter ist völlig erfunden“.
Zahlreiche Bilder und Gemälde, kunsthistorische Schätze, Fotografien und Filmausschnitte veranschaulichen die vielfältigen Mutterbilder und ihre Überhöhungen.
Erfrischend unbefangen und mit einer Prise Humor durchstreift der Film die Kulturgeschichte der Mutterschaft, auf der Suche nach der wahren, wohl letztlich nicht definierbaren „guten“ Mutter.
Regie
Marion Priglinger